Strauchs Wanderlust

Saar-Glan-Weg, Etappe 01/05

Von der Fischerhütte am Wombacher Weiher in St. Ingbert zum Neunkircher Zoo führte uns die erste Etappe über 14,5 Kilometer hinweg vom Saar-Pfalz-Kreis in den Landkreis Neunkirchen/Saar. Wir eroberten uns auf diesen „Vergessenen Weg“ 250 Höhenmeter hinauf und 190 Höhenmeter hinunter. Der ursprüngliche Startpunkt war die Kahlenberghütte auf dem gleichnamigen Hügel, die aber seit geraumer Zeit geschlossen ist und auch keine vernünftigen Parkmöglichkeiten bietet. Daher haben wir die beste Alternative am Ende der Hanspeter-Hellenthal-Straße in St. Ingbert kurz vor der Fischerhütte des Wombacher Weihers ausgewählt. Das verkürzt die Strecke sogar um ca. 2 Kilometer insgesamt. Mit dem ÖPNV läuft es bei dieser Etappe fast grandios: Vom Bahnhof St. Ingbert erreicht man den Busbahnhof am Rendezvous-Platz in 10 Minuten zu Fuß und man kann die Haltestelle „Lendelfinger Weg“ mit den Linien 524 und 523 von Montag bis Samstag ansteuern. Dann investiert Ihr weitere 5 Minuten Fußmarsch und seid direkt am Startpunkt. Richtig gut ist das Ziel am Zoo „busmäßig“ ausgestattet: Mit den Linien 302 und 312, sogar wunderbar am Wochenende.

Nun beginnt der offiziell 85 Kilometer lange Fernwanderweg von Rohrbach/St. Ingbert nach Glanbrücken.

Mutter Natur hatte gerade ihre Schleusen geschlossen, als wir unsere Wanderung begannen.

So erreichten wir trockenen Hauptes die Fischerhütte (Öffnungszeiten: Mo. bis Sa. 14 bis 20 Uhr, So. 11 bis 20 Uhr, Do. Ruhetag) am Wombacher Weiher.

Unterwegs ergab sich noch eine neue Info für uns: Die Stadt St. Ingbert hat sich digital etwas einfallen lassen: Die fünf St. Ingberter Sagenwege wiez.B. der ‚Riese Kreuzmann‘ am Stiefel in Sengscheid oder an dieser Stelle „Der gebrannte Wald‘. Sie sind mit ihren max. 5 Kilometern für historisch Interessierte und/oder Familien mit Kindern über 6 Jahren konzipiert.

Über Schotterwege bummelten wir behäbig bis in Sichtweite des Rohrbacher Ortsrandes. Wir konnten hier am Talgrund in das Mündungsgebiet des Kleberbaches und der Rohrbach schauen.

Hier verläuft zudem der Wanderweg „4-Weiher-Runde“ und Ihr teilt Euch mit den Mountainbikern („Die Pur“) die Wege.

Nach der Überquerung der L241 zwischen Rohrbach und Spiesen und kurz dahinter dem Kleberbach bogen wir nach links ab ins Wasserschutz- und Naherholungsgebiet Glashütter Weiher ab.

Auf einem Gehweg neben der asphaltierten Zuwegung konnten wir uns den herbstlichen Eindrücken nicht verschließen. Es war noch recht kühl, aber die Wolkendecke riss weiterhin auf.

Wir bemerkten, dass die örtlichen Wanderwege Klebertalrunde und der Biergartenweg uns fortan für einige Kilometer begleiten würden.

Friedvoll glänzte der Glashütter Weiher im morgendlichen Licht.

Leider vergebens auf ein warmes Getränk hoffend mussten wir zuerst am Getränkekiosk und weiter hinten am Restaurant „Zur Rohrbacher Glashütte“ den Kopf in den Sand stecken. Das erste ist wohl eher in den warmen Monaten auf und für das andere waren wir schlicht zu früh da (Mo. bis Sa. 12 bis 21:30, So. 12 bis 20:30, Mo. und Mi. zu).

Dahinter wurden wir durch eine Tafel darauf aufmerksam gemacht, dass wir uns im Europäischen Schutzgebiet „Limbacher und Spieserwald“ befanden. So bestimmen vorwiegend Buchenwälder und Eiche mit Ahorn als Nebenbaumarten das Erscheinungsbild. Durch das Tot- und Altholz können sich zahlreiche spezialisierte Tier- und Pflanzenarten ungestört vermehren und in den Bachtälern sich sogar Auen- und Moorwald verbreiten. Wir waren gespannt. ☺️

Durch das Kleberbachtal erst zart, dann etwas steiler, ging es stets bergan. Leider mussten wir mitten im Naturschutzgebiet etwas Trauriges 😨 beobachten: Pilzsammler latschten durch das Auengebiet mit seinen seltenen Pflanzen und Kleinbiotopen, trampelten mit ihren Füßen alles nieder und entnahmen gesetzeswidrig vielleicht geschützte Arten.

Nach dem Aufstieg und dem Kreuzen einer Landstraße kamen wir am ehem. Hofgut Menschenhaus vorbei. Es wurde 1754 von Johannes-Nikolaus Mensch, einem Wildaufseher der Fürsten Nassau-Saarbrücken, erbaut. Das Restaurant/Biergarten ist leider zurzeit geschlossen. Direkt dahinter konnten wir entzückende Lichtspiele auf einem Feld, auf dem die erste Wintersaat spross, entdecken.

Schritt für Schritt kamen wir so am Erlenbrunnen an. DieTrinkwasserquelle gab es bereits im Jahre 1564 und wurde im Jahre 2019 saniert.

Nach dem Übertritt auf die andere Seite der Zweibrücker Straße kam dann der drei Kilometer lange Umweg, den wir wegen der Sperrung des Eingangs vom Kasbruchtal von der Neunkircher Seite aus, in Kauf nehmen mussten.

Zuerst folgte ein stupides Tappen durch Furpach und Ludwigsthal.

Einziger Lichtblick war der idyllische Laubwald nach dem Verlassen der asphaltierten Straßen hinter Ludwigsthal.

Dahinter manifestierte sich ein ruhiges, entspanntes Gleiten über breite Forstwege, die uns ermöglichten durch das Kasbruchtal zu gehen. Das Tal hat eine bewegte Historie, die seit den Römern andauert. Man kann auf dem Historischen Wanderweg die Gegend erkunden und u.a. einen Opferstein und die Jungferntreppe betrachten.

Innerhalb von 800 Metern kam nun der letzte Aufstieg vom Talgrund an bei etwa 244 Höhenmetern auf 307 bis an den Rand der „Waldstraße in Neunkirchen/Saar.

Die letzten 500 Metern schafften wir dann noch locker bis zum Neunkircher Zoo.

Fazit: Ein sanfter Einstieg in den Fernwanderweg erlaubt diese Etappe. Der Untergrund ist einfach zu begehen, die beiden Weiher sowie das Naturschutzgebiet sind definitiv die Highlights und man kommt prima mit dem ÖPNV von A nach B.

Zeitraum: Oktober 2023

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