Strauchs Wanderlust

Saar-Mosel-Weg, Etappe 11/14

Lange 22,6 Kilometer erwanderten wir auf dieser Etappe von Erbringen nach Saarhölzbach. Startpunkt in Erbringen ist in der Straße „Puhls Brück“ in der Nähe der Erwringer Scheier. Ganz am Ende kann man in Saarhölzbach am Bahnhof in der „Eisenbahnstraße“ parken.

Direkt zu Beginn freuten wir uns über einen 2,5 Kilometer langen Anstieg. Um dort hinzugelangen, überquerten wir die Hauptstraße, bogen wenig später links die kleine Straße „Im Fredelchen“ ein und marschierten bis ganz an deren Ende, wo wir kurz in einem Wald eintauchten.

Vom Studieren der Wanderkarte wussten wir bereits, dass wir wenig später auf offener Flur herauskommen würden. Unser Track verlief zu diesem Zeitpunkt parallel zum Panorama-Höhenweg.

Bei unserem Aufstieg entdeckten wir am Wegesrand zahlreiche Pflanzen. Um nur einige zu nennen: Mohn, Klee und Lupine.

Es zirpte, zwitscherte und summte um uns herum.

Kurz vor dem höchsten Punkt genossen wir den Fernblick, der sich uns bot. Unerfreulicherweise entdeckten wir am Horizont Nieselnebelschwaden, die uns in Kürze einzuholen würden. Auch der Wind dreht so langsam auf.

Das nahe Naturschutzgebiet ermöglichte uns in einen märchenhaften Wald einzutauchen. Leider war die Idylle fix vorbei und der mega breite Forstweg erstreckte sich ewig hinziehend vor unserer Nase.

Zu diesem zwei Kilometer langen Abschnitt gibt es nur wenig Ereignisreiches zu erzählen: Hier verlaufen die Merziger Rundwege8“ und „M“ sowie den Clemens-Holzmeister-Weg. Das zweite war weniger erfreulich, da uns die Nieselnebelfront samt straffem Wind einholte.

Ein Trampelpfad, der fast schon von der Waldflora zugwachsen war, lotste uns stramm bergab. Ein unübersehbares Schild mir der Aufschrift „PRIVATWEG – Nutzung auf eigene Gefahr“ prangte von 0 auf 100 vor uns auf. Der breite Weg mitten im Wald war leider die einzige Option in Richtung Ziel zu gelangen. Also auf eigne Rechnung weiter.

Kaum aus dem Forst wuselten wir uns durch eine alte Wagenfurt, die dicht mit Gras zu beiden Seiten bewachsen war. Alles erst mal nach Zecken absuchen, als wir an einer Landstraße ankamen.

Nach der Kreuzung jener schritten wir stramm und endlich ohne Regen auf das kleine Örtchen Rimlingen zu. Zuvor erfreuten wir uns an der Farbenbracht des Feldrandes, an dem blühenden Holunder und an dem markanten Walnussbaum. Rimlingen lag mit seinen ca. 1000 Einwohnern und seinem aus dem 12. Jahrhundert stammenden Kirchturn direkt in einer Talsohle verdeckt.

Auf einer angrenzenden Wiese staunten wir nicht schlecht als wir einen Fuchs mit kaum keine 10 Meter Abstand auf Mäusejagd beobachten konnten.

Mitten im Ort an einer überdachten Bushaltestelle holte uns die nächste Regenfront ein. So pausierten erstmal sehr großzügig, eine offene Gastronomie konnten wir leider nicht auffinden.

Mit Schirm überthront folgten wir nun zusammen mit den Wegweisern der Traumschleife Oppig-Grät-Weg den Hängen des Hungerberges. Hier hatten wir unserer zweites „Tiererlebnis“:  Fünf ausgerissene Krummhornschafe samt einem Bock und einem Lamm preschten fünf Meter vor uns aus dem Gestrüpp und flitzen den Hang neben uns hoch.

Hunger machte sich breit, sogar Marco verspürte ihn zunehmend. Vor uns tauchte das Dorf Bachem auf. Interessant ist die lange Besiedlungsgeschichte, da bereits gegen Ende der Völkerwanderung sich fränkische Siedler niederließen. Auch beachtliche zweimittelalterliche Münzschätze konnten geborgen werden.

Noch interessanter war für uns aber das kulinarische Angebot. Im San Remo, eigentlich ein Heimservice für italienische Küche, war der Besitzer so freundlich und ließ uns unsere Pizzen im Karton im trockenen Wartebereich verspeisen. Das war super, … und die Pizza grandios! Grazie!

Pappsatt stiefelten wir durch die lange Straße „Zum Kammerforst“, wo sich am Ende ein stillgelegter Bahnübergang befindet.

Sicher und noch zufrieden überquerten wir noch die Landstraße und kam das Malheur! Weg? Wo? Keiner da!

Also schlugen wir uns in unserem Frust durch das Dickicht des Waldes, unser Komoot wies uns nach Nordosten und wir vertiefen nochmals das Wissen, das der Saar-Mosel-Weg nicht mehr betreut wird. Wir werden Euch einen „Umweg“ in den Komoot-Track einbauen, damit es Euch nicht wie uns ergeht.

Die nächsten fünf Kilometer waren ereignisarm: Immer gerade aus auf breiten Forstwegen mit ähnlichen Baumbeständen, zwei Landstraßen zum Überschreiten und zwei Wegespinnen ohne deutliche Wegekennzeichen.

Habt ihr schon mal vom Ruheforst Losheim gehört? Dieser war der nächste Punkt unserer Wanderung. Auf Fotos haben wir aus Respekt und Pietät verzichtet.

Erwähnenswert ist noch die Traumschleife Saarhölzbachpfad, die parallel uns bis zum Ziel begleitete.

Bergab durch das Saarhölzbachtal, welches auch ein Naturschutzgebeiet (NSG) ist, verlief unsere Etappe bis direkt mitten rein nach Saarhölzbach.

Fazit: Landschaftlich besonders am Anfang und Ende reizvoll und einer Gastronomie in Bachem schafft mit guter Kondition und einer digitalen Wandernavigation diese Etappe leicht.

Zeitraum: Mai 2022

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