Strauchs Wanderlust

Saar-Glan-Weg, Etappe 02/05

Vom Neunkircher Zoo nach Dörrenbach führte uns die zweite Etappe über 20 Kilometer hinweg durch das Oster- und Bliestal. Wir eroberten uns auf diesen „Vergessenen Weg“ 420 Höhenmeter hinauf und 450 Höhenmeter hinunter. Ohne Problem könnt Ihr am Startpunkt am Neunkircher Zoo kostenlos parken. Am Ziel befindet sich auf einem kleinen, etwas versteckt liegenden Parkplatz in der Dorfstraße in Dörrenbach. Am besten orientiert Ihr Euch an der Bushaltestelle Ortsmitte und biegt dann direkt daneben in die kleine Sackgasse hinein, alternativ guckt Euch den Track auf Komoot/OutdoorActive an. Mit dem ÖPNV hapert es in Dörrenbach leider ein bisschen: Montag bis Freitag kann man vom Busbahnhof St. Wendel (Linie 623) und vom Bahnhof Ottweiler (Linie 644) bis zur Haltestelle „Ortsmitte“ regelmäßig den Ort ansteuern. Am Wochenende strandet Ihr mit dem ÖPNV im Nirvana. Richtig gut hingegen ist der Startpunkt am Zoo „busmäßig“ ausgestattet: Mit den Linien 302 und 312, sogar wunderbar am Wochenende.

Unser Start am Neunkircher Zoo (Öffnungszeiten täglich das ganze Jahr hindurch: März bis Oktober von 8:30 Uhr bis 18:00 Uhr und November bis Februar 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr) begann trotz gegenteiligem Wetterbericht trocken mit einem Sonne-Wolken-Mix. 🌤️🌞

Ganz gemächlich trotteten wir die Zoostraße hinunter, teils auch daneben auf einem Pfad im frühherbstlichen Wald. Ganz perplex entdeckten wir das Naturfreundehaus Neunkirchen (Öffnungszeiten Mo. bis Sa. 15:00 bis 23:00 Uhr, So. 9:30 bis 23:00 Uhr, Mittwoch ist Ruhetag), welches wir bisher gar nicht auf dem Schirm hatten.

Es folgte der Gang über die Herrmann-Hallauer-Brücke, die uns sicher über die Blies bugsierte.

Natürlich waren wir nun in der Stadt Neunkirchen, also mussten wir durch ein Stück der Wellesweilerstraße, wo teilweise schon Industrie- und Handwerksbetriebe neben Wohnhäusern angesiedelt sind.

Dann bremste uns die Deutsche Bahn: Der Tunnel war wegen Bauarbeiten gesperrt.

Also blieb uns nichts anderes übrig, als die Strecke nach Wellesweiler komplett, zwar sicher auf einem Gehweg, aber an der vielbefahrenen Straße zu überwinden. Im Kreisel bogen wir dann in die dritte Ausfahrt ein, dem Rombachaufstieg, und latschten für 400 Meter bis zur Zollhausstraße. Nach 200 Metern kam die Straße „Zum Kissel“ und brachte uns nach 2,4 Kilometern Abweichung von der Originalstrecke endlich zurück auf dem Track.

Über einen Forstweg erkundeten wir leicht bergan das Forstgebiet Eberstein, das auch als Naherholungsgebiet von der umliegenden Bevölkerung genutzt wird. Hier verlaufen parallel auch der Saar-Westrich-Weg und auch der Neunkircher Rundweg „Ziehwaldweg“.

Dann erreichten wir bergab den Ortsrand von Wiebelskirchen, welches das größte Dorf im Saarland mit über 9000 Einwohnern und bekannt als der Geburtsort von Erich Honecker ist.

Nach dem Abbiegen in die „Allenfeldstraße“ kam für uns beide Neuland: erstmal ein ganz neuer Ausblick auf Sarahs Heimatort Hangard und dann ein erstauntes „Oh, do komme ma eraus!“

Wir untertunnelten die L287 (Rombachaufstieg), bogen hinter das Industriegebiet Vogelsbach und liefen nun auf der Nordschleife des Hartfüßlerweges.

Ha! Jetzt wurde es naturnah! Wir kamen am Zimmermannsfels auf Hangarder Bann heraus, wo der Premiumwanderweg Hangarder Brunnenpfad für fünf Kilometer unser treuer Begleiter wurde.

Das bedeutet: Singletrails inmitten von reinen Laubwäldern durchzogen von Kerbtälern, einem kurzen Gang durch das alte Hangard mit seiner neugotischen kath. Kirche „Hl. Familie“, kleine Aussichten ins beschauliche Ostertal, zwei Schutzhütten mit Brunnen (Kameradschaftsbrunnen und Ebertsquelle), entlang der Oster und später durch das Schönbachtal.

Wir ließen uns ein längeres Päuschen an der Schutzhütte des Kameradschaftsbrunnen nicht nehmen. Immerhin konnte so eine „Hungereskalation“ von Sarah nach 12 Kilometern um Punkt 12 Uhr vermieden werden. 😯🙃

An der Ebertsquelle schloss sich der Premiumwanderweg Spitzbubenweg Münchwies 13/14 unserer Route an.

Direkt dahinter kam die Überquerung der Schönbach, die oberhalb dieser Stelle den Namen Lautenbach trägt.

Zwar hat man an diesem Punkt das Vergnügen unterhalb einer Landstraße zu wandern, was aber durch die vorwiegend vorhandenen Singletrails mit anspruchsvollem Untergrund inmitten eines idyllischen Laubwaldes wett gemacht wird.

Nach 1,5 Kilometern mit windbewegten Sonnenstrahlen kreuzten wir die L116.

Sehr gemächlich und die Sonne genießend schlenderten wir auf breiten Wald- und Schotterwegen hinauf zum höchsten Punkt der Tour bei ca. 380 Höhenmetern.

Eine Lichtung mit riesiger Wiese ermöglichte uns einen Blick auf den Höcherberg mit seinem Funkturm und dem älteren steinernen Aussichtsturm sowie das nahe Münchwies. Ein kleiner Tipp: dort verlaufen jede Menge Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und natürlich ist auch ein Biergarten zu finden. 😉

Wie durch ein Tor verließen wir den Forst nach knapp 16 Kilometern.

Auch der örtliche Rundwanderweg Mühlenpfad und die Fernwanderwege Saar-Blies-Weg und Saarland-Rundwanderweg bewiesen ihre Existenz durch eine Beschilderung.

Jetzt bekamen wir Ostertal-Feeling: Zwischen Fürth und Lautenbach leuchteten gelbe Senffelder, frisch gepflügte Erde und Obststreuwiesen.

Mit Pferden und Kühen im Vordergrund konnten wir fantastische Weitsichten sogar bis zum Schaumberg, dem Hausberg des Saarlandes, genießen.

Helles Sonnenlicht, eine warme Brise und angenehme 15 Grad mit feinstem herbstlichem Flair öffneten das Wanderherz! ♥️

Über den Panoramaweg kamen wir an unser Ziel in Dörrenbach im Ostertal an.

Fazit: Erinnert ihr Euch, dass dies ein vergessener Weg ist? Wir werden uns an diesen Abschnitt mit Freude erinnern, denn er bietet eine abwechslungsreiche Strecke mit Anspruch an Sicherheit und Ausrüstung. Wir würden Euch empfehlen, den Weg bei Regen und Nebel wegen der Aussichten und der Rutschgefahr auf einen günstigeren Zeitpunkt zu verschieben.

Zeitraum: Oktober 2023

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