Strauchs Wanderlust

Genießerpfad Satteleisteig

Wundervolles Frühlingswetter verschaffte uns die Freude am Ostersonntag diesen 11,2 km langen Rundweg genießen zu können. Den offiziellen Startpunkt findet man am Parkplatz Sommerseite am Südhang des Rinkenkopfes nördlich über Baiersbronn gelegen (Navi: Sommerseitenweg, Baiersbronn). Auch ist ein Einstieg am Wanderparkplatz Kohlweg und Eulengrund möglich. Für jeden, der mit dem ÖPNV anreist: Der Startpunkt ist vom Bahnhof Baiersbronn bequem in 25 min (1,7km) fußläufig erreichbar. Definitiv von Vorteil ist, dass Ihr mit der Schwarzwald-Gästekarte kostenfrei Bus und Zug fahren könnt.

Um die 390 Höhenmeter zu überwinden, wanderten wir gegen den Uhrzeigersinn los.

Die dem Murgtal zugewandten Hänge des 760m hohen Rinkenkopfes umrundeten wir am Waldrand entlang, so dass wir nach 1,5 Kilometern in das Tonbachtal eindrangen.

Über einen Pfad hinweg genossen wir die Aussichten in das verkehrsberuhigte Sackgassental.

Innerhalb von ca. 1600 m kamen wir nach dem anstrengenden Aufstieg von 150Hm bei 818 Höhenmetern am „Petermännle“ an.

Dies ist ein holzlastiger Rastplatz mit einem weiten Ausblick zu Tale.

Hier war einst der Lieblingsort des „Petermännle“, wo er auf seinem Lieblingsstein saß. Er erdachte sich Maßnahmen und Gengeleien um das gemeine Volk von „seinem“ Wald fernzuhalten. Noch heute wird seiner mit Argwohn bedacht, sogar ist überliefert, dass ihm gemeinsam mit einem kleinen Reim Heidelbeeren auf dem Felsen geworfen werden, um ihn zu besänftigen. Er selbst war ein Kenner des Waldes und erfolgreicher Jäger.

Anschließend überschritten wir nach 5 Kilometern bei ca. 890 Höhenmetern den höchsten Punkt der Tour. Wir verließen die Höhenregion des Berges und stiegen zur Seite des Mitteltales hinunter.

Die historische Besiedlung des Tales erfolgte zuerst auf den Terrassen der Sommerseite, später auch auf der weniger günstigen Winterseite. Da die Murg oft Hochwasser führt, wurde der Talgrund lange nicht bebaut. Man bevorzugte es in der Nähe von Quellen die Häuser zu errichten, später wurden sogenannte „Parzellen“ (Häusergruppen) mit im Grundbuch eingetragenen Wasserrecht angelegt.

Gemütlich bergan auf breiten Forstweg eroberten wir uns unsere Pausengelegenheit nach insgesamt ungefähr 9 Kilometern. Die Satteleihütte (Mo bis Sa 11 bis 17 Uhr und So 11 bis 21:30) ist eine der bekanntesten Einkehroptionen im Baiersbronner Umland.

Nach unserer Stärkung flogen unsere Schritte über Schotter und später auf Singletrails entlang der Rinkenmauer auf den Gipfel des Rinkenkopfes zu. Große Felskötze zu unserer Linken zeigten die umlaufenden Überreste an. Sie war bereits vor 1100 v. Chr. bekannt und soll zur Überwachung des Verkehrsknotenpunktes unten im Tal gedient haben.

Auf dem markanten Platz unterhalb des Gipfels ragte ein steinerner Turm hervor.

Er wurde 1914 vom Württembergischen Schwarzwaldverein aus Buntsandstein errichtet und König- Wilhelm-Turm getauft. Auch ein Funkmast krönt mittlerweile diesen Ort.

Natürlich ließ sich Marco die Besteigung für die erwartete Rundumsicht nicht nehmen.

Auf Serpentinen mit doch steilem Abgang schraubten wir uns zurück zum Ausgangspunkt.

Der Tag war noch jung, der Himmel sonnig und so beschlossen wir spontan einen Abstecher zum Lotharpfad im Nationalpark Schwarzwald.

Im Jahre 1999 hat der Orkan Lothar mit Windgeschwindigkeiten bis zu 200 km/h hier eine breite Schneise in den Wald gerissen, so dass man beschloss die Natur sich selbst regenerieren zu lassen. Auf Holzstegen und Brückchen kann dieses Gebiet erkundet werden.

Fazit: Kein Spazierweg für gemächliche Stunden, da die Höhenmeter mühsam erklommen werden. Wer einfach nur in die Sattelei und später zum Rinkenturm möchte, der kann über Forstwege jene bequem erreichen.

Zeitraum: April 2023

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