Strauchs Wanderlust

Nordvogesen: Grand Wintersberg

Circa 15 Kilometer bringen Euch auf diesem Rundweg auf dem Grand Wintersberg zurück zum Ausgangspunkt in Niederbronn-les-Bains im Elsass im Departement Bas-Rhin. Ein kostenfreier Parkplatz befindet sich in der 4 Rue Soeur É, Eppinger Parking. Ein bisschen geschockt waren wir, als wir überprüften, wie die Anbindung mit dem ÖPNV vom Saarland aus vonstattengehen soll. Fast 3 bis 5 Stunden mit dem Zug über Neustadt, über Karlsruhe nach Straßburg bis nach Niederbronn, während man mit dem Auto aus der Mitte des Saarlandes heraus gerade einmal eine Stunde und 10 Minuten benötigt.

Trotzdem freuten wir uns, dass wir mit trockenem Wetter gesegnet waren, da wir an den letzten beiden Wochenenden zweimal vom Gewitter erwischt und ordentlich durchgewäscht wurden.

Direkt neben dem Startpunkt entdeckte Sarah die Ausgrabungsstätte einer antiken Badeanstalt, was die Nutzung der Heilquellen schon zu grauer Vorzeit in dieser Gegend belegt. Die Heilquellen heißen Source romaine und Source celtique, werden noch heute im Kurbetrieb aktiv genutzt und mussten Sarah für ihre Mutter schon „Prospekte“ für eine Kur besorgen lassen. 😅

Rechterhand des Parkplatzes lag die nächste Sehenswürdigkeit: Neugierig erkundete Sarah das Innere der katholischen Église Saint-Martin und war begeistert über die Farbenpracht der Fenster.

Dem roten Rechteck auf weißen Grund folgten wir – quer durch einen Park – stromaufwärts dem Falkensteiner Bach. Hier befindet sich neben dem üblichen Spielplatz auch eine Minigolfanlage.

Am meisten begeistert haben Sarah aber die historischen Rückfronten der Häuser und die prachtvollen Blumenarrangements.

So kamen wir nach ca. 1,3 Kilometern an den Waldrand, wo der Anstieg auf den Berg begann. An diesem Punkt hat man die Wahl in welche Richtung man hinauf wandert, … wir bevorzugten es im Uhrzeigersinn zu laufen.

Erst wurden wir noch laut beschallt durch die nahe Landstraße, bevor wir dann noch auf breitem Forstweg in ein schmales, ruhiges Seitental geleitet wurden.

Singletrails ab dem 2,5 Kilometer brachten uns schwitzend durch das schwüle Wetter bis auf den vorgelagerten Ziegenberg (477m), der eine schmale Fernsicht ins Umland anbot.

Die Kelten haben an dieser Stelle gehaust und in einem noch erkennbaren Ringwall diesen Ort besiedelt.

Richtig steil auf schmalen Pfaden samt Serpentinen überwanden wir nun die letzten 110 Höhenmeter bis auf den Gipfel des Grand Wintersberg.

Das Gelände und der Untergrund waren sehr anspruchsvoll und wir richtig glücklich darüber einige Wochen zuvor in den Tannheimer Bergen rumgekraxelt zu sein.

Oben trohnte der „Tour de Grand Wintersberg“, dessen 25 Meter im Jahre 1890 errichtet wurden.

Pause! Klatschnass durchgeweicht mampfte Sarah, während Marco den Turm erklomm.

Als schwierig entpuppte sich der Abstieg, denn neben Steinen verunstaltete auch noch rutschige, sandige Erde den Untergrund.

Auf ca. 530 Hm trafen wir das leider geschlossene Châlet du Wintersberg. Diese Hütte ist bewirtschaftet, und zwar sonntags und an französischen (!!!) Feiertagen ab 12 Uhr, nur im Dezember nicht.

Hier war die Hälfte der Wegestrecke geschafft!

Die nächste Hälfte zog sich größtenteils auf Singletrails mit Anspruch relativ ruhig bis zur Weggabelung hin.

Aber passt bitte auf, denn ab dem Refuge du Pottaschkopf (1km hinter dem Chalet) müsst Ihr dem gelben Kreuz auf weißen Grund folgen!

So kamen wir happy 😊 und geschwitzt 🧺 in Niederbronn-les-Bains an, wo wir uns standesgemäß ein Eclair gegönnt haben!

Fazit: Kein Anfängerweg! Fast 500 Höhenmeter mit anspruchsvollem Untergrund, der bei feuchter Witterung tückisch sein kann, erlauben es einem gut trainierten Wanderer mit Trittsicherheit eine großartige Aussicht auf dem Turm und ein kühles Getränk im Châlet oder Niederbronn genießen zu können.

Zeitraum: August 2023

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