Strauchs Wanderlust

Neckarsteig, Etappe 02/09

Entspannte 9 Kilometer von Neckargemünd nach Neckarsteinach beinhaltet diese Etappe. Circa 350 Höhenmeter mit zwei knackigen Anstiegen müsst ihr überwinden.

Unsere Nacht war kurz… In dem leider miefigen Zimmer mit dem ehemals senfgelben Boden war an Erholung nicht zu denken! In abgeschwächter Hoffnung auf ein anständiges Frühstück tappten wir die knarzigen Treppen hinunter ins Frühstückzimmer. Als einzige Gäste erwarteten wir keine Sonderbehandlung. Doch leider warten neben Weizenaufbackbrötchen, unbeschrifteter Marmelade/Müsli und null Eier/Obst auf uns. Der Tee war so alt, dass er nach nichts schmeckte und das Kakaopulver so hart, dass jener selbst beim Umdrehen oben an seiner Position verharrte. Wäre die urige „Empfangsdame/Kellnerin/Mädchen für alles“ nicht gewesen, hätten wir an dieser Stelle auch noch andere Sachen erwähnt, u.a. den Namen der Herberge.

Wir starteten durch die morgendliche, aber etwas öde Altstadt und durchquerten das Karlstor. Nach einer gefühlten Ewigkeit durch ein Wohngebiet erreichten wir jede Menge Treppen, die in einen Wald mündeten. Stufe um Stufe erhellte sich Marco Laune! 😉

Am Ende fanden wir einen doppelten und irreführenden Wegweiser, der uns ohne GPX-Track in eine andere Richtung geschickt hätte. Also nehmt besser eine Karte oder noch besser eine digitale Option mit!

Immer steil bergauf auf Singeltrails erreichten wir die Heidelbeerbank. Hört sich spannend…. Ist es aber nicht: Im Sommer wachsen um die Bank Heidelbeeren.

Serpentinenartig erreichten wir den Aussichtspunkt Neckarblick. Noch etwas trübe mit leichtem Nebel verhangen begrüßte uns jenes Gewässer. Wenig später waren wir endlich oben!

Erst über Forstwege, anschließend über schmale wildromantische Pfade gelangten wir in das Tal des Herrbaches.

Diese idyllische Kerbtal überbrückten wir und nahmen rechter Hand einen breiten Weg, welcher uns bergan nach Neuhof, einen kleinen Ortsteil von Dilsberg führte. Quer durch die Straßen bogen wir hinter Häuserzeilen linker Hand und immer noch Höhenmeter machend über Singeltrails bis zum Burgeingang der Feste Dilsberg.

Wie das Schicksal so will, war an diesem Tag Montag… das heißt Montag ist „Schontag“ und infolgedessen alles dicht!

Unsere Hoffnung auf ein Mittagessen verflüchtigte sich und so fanden wir an der Evangelischen Kirche Dilsberg eine Bank zum Rasten.

Etwas Außergewöhnliches, was wir so noch nicht erlebt haben, ist der interaktive Touchscreen, der sich in dieser Kirche befindet. Wer mag kann den Altarraum in unterschiedliches Licht tauchen, sich je nach Stimmung mit Musik berieseln oder bei Wunsch christliche Texte vorlesen lassen.

So schlenderten wir durch die bewohnten Gassen der Feste Dilsberg, traten durch ein Gittertor hinaus ins Grüne, marschierten frohgemut und etwas hungrig den Berg hinab.

Der Neckar hatte uns bald wieder, denn wir kamen zur Schleuse Neckarsteinach.

Freudig zückte Marco seine Kamera, filmte jede Menge verschiedene Winkel, während sich Sarah sammelte.

„An der Nordsee“ singend meisterte Sarah den Gitterrost und bestand diese mentale Herausforderung im Eiltempo.

Wenig später erreichten wir die Promenade von Neckarsteinach.

Hier fanden wir am Café & Loungerie am Geopark die Möglichkeit unseren Stempel abzuholen und eine Kleinigkeit zu „mampfen“. Sarah freute sich über Kakao mit laktosefreier Milch und einem leckeren Streuselkuchen, Marco wie immer deftig über Maultaschen. Das angenehme Ambiente verlassend begaben wir uns in unsere nächste Unterkunft, welches direkt am Neckar lag. Vor dem Hotel Terrassencafé Vierburgeneck erwartete uns schon mit Schlüssel in der Hand eine ältere Dame, welche sich als Senior Chefin entpuppte. So gastfreundlich und informativ wurden wir selten begrüßt, so dass wir uns direkt wohlfühlten.

Fazit: Von unserem morgendlichen Reinfall abgesehen sind diese wenigen Kilometer eine Option um mit dem Zug an und abzureisen. Auch genug abwechslungsreich für Familien mit Kindern, da die Feste Dilsberg, die Schleuse Neckarsteinach und der Aussichtspunkt Neckarblick beinhaltet sind.


Zeitraum: August 2021



Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WEitere Beiträge

Gollenstein-Runde

Gerade einmal 8 Kilometer hat dieser örtliche Rundwanderweg. Er startet in Alschbach an der Kath. Kirche St. Anna, wo sich auch ein kleiner Parkplatz befindet. Mit dem Bus kann…

Der Lechweg, Etappe 03/07

Erholt starteten wir unseren dritten Wandertag mit einem voluminösen Frühstück. Ein Buffet, das so üppig, kreativ und liebevoll sich…