Strauchs Wanderlust

Genießerpfad Mummelsee-Hornisgrindepfad

Mit ihren knapp 7km und ca. 260 Hm kann man diese Rundtour in gemütlichen 3 Stunden Gehzeit bewältigen. Offizieller Startpunkt ist der Wanderparkplatz Seibelseckle an der B500, der Schwarzwaldhochstraße. Genial ist die Verbindung zum Mummelsee, an dem Ihr die Wanderung auch Starten könnt: Vom Bahnhof in Achern Buslinie 400 und 423 regelmäßig von Montag bis Sonntag, vom Bahnhof Oppenau Buslinie 425 von Mo bis So leider etwas unregelmäßiger, auch vom Bahnhof Baden-Baden aus saust der Bus X45 sehr regelmäßig während der ganzen Woche zum Mummelsee. Einen ausführlichen Busfahrplan für die Nationalparkregion-Schwarzwald könnt Ihr Euch auch auf der Homepage des Parkes herunterladen. Definitiv von Vorteil ist, dass Ihr mit der Schwarzwald-Gästekarte kostenfrei Bus und Zug fahren könnt.

Im Uhrzeigersinn begannen wir bei Traumwetter unseren Rundgang. Zuerst allerdings mussten wir die Schwarzwaldhochstraße (B500) untertunneln.

Auf einem breiten Schotterweg, der uns bis zum Mummelsee erhalten blieb, folgten wir für zwei Kilometer der ausgesprochen ausführlichen Beschilderung. Immer wieder streiften uns Aussichten über den Schwarzwald bis nach Seebach und ins Rheintal.

Es war 9 Uhr morgens, wenig Verkehr und kaum Touristen. Das ist am Mummelsee selten und deshalb solltet Ihr bei Ruhewunsch am frühen Morgen dort Eure Wanderung beginnen.

Der Karsee liegt auf 1028,5m und ist 240m lang, 192m breit und bis zu 18m tief.

Nach Westen steigt das Seeufer zum Katzenkopf (1123m) und nach Norden zur Hornisgrinde an, dem mit 1163 Meter höchsten Berg des Nordschwarzwalds.

Sein Name kommt von den Mummeln – im Volksmund Nixen -, die auf dem dunklen Seegrund wohnen. Der Sage nach singen sie nachts im Reigen über dem Wasser und werden um 1Uhr vom Seekönig in die Tiefe zurückgeholt.  Sie haben in den umliegenden Dörfern beim Spinnen von Textilfasern geholfen, aber menschliche Profitgier hat sie vertrieben. Auf der dem Berghotel Mummelsee gegenüber befindlichen Uferseite befindet sich die Statur einer Nixe, welche voller Zuversicht und Mitgefühl über den See schaut. Sie wurde der Sage nach vom Nixenkönig dazu auserwählt, um den Menschen Gutes zu vermitteln.

Fast ganz um den See herum führte uns die Wegbeschilderung, was wirklich mit Stegen und Singletrails gerade am frühen Morgen eine idyllische Atmosphäre schuf. Vom vorderen Seerand kann man auch zum Hornisgrindeturm hinaufblicken.

Dort hinauf an den Hängen des 1123 hohen Katzenkopfes lockte uns der Weg. Erst ein Forstweg, dann später stramm bergan über Steinquader kamen wir auf dem Hochplateau des Hornisgrinde (1164m) an. Zwischen 1942 und 1994 war dieses Hochplateau erst ein deutsches, dann ein französisches militärisches Sperrgebiet.

Schon erblickten wir den Hornisgrindeturm, den man auch besichtigen kann.

Daneben wollten wir eigentlich einkehren, aber es war noch zu früh für die Grindehütte: Dienstag bis Sonntag, 10.30 – 17.30 Uhr.

Wir erfreuten uns trotzdem am Mummelseeblick und an die Panoramen bis ins Rheintal.

Gleichzeitig auf dem Westweg, dem Seensteig und dem E1 wanderten wir staunend bis zu einem gemauerten Türmchen. Es war der Vermessungsturm des Großherzogsturm Badens – im Volksmund Bismarcksturm – der auf 1163,6 Metern im Jahre 1870 errichtet wurde.

Marco trottete gemächlich die wenigen Stufen empor.

Über den Grindenpfad und den Bohlenweg konnten wir das geschützte Hochmoor mit seiner einzigartigen Flora und Fauna betrachten.

Direkt dahinter liefen wir am Dreifürstenstein, dem höchsten Punkt des früheren Herzogtums Württemberg, vorbei.

Jetzt wurde es kniffelig: Ein definitiv alpiner Abstieg bis zur Rasthütte Seibelseckle forderte unsere ganze Aufmerksamkeit.

Am Ausgangspunkt endete unser Pfingstwochenende und wir traten unsere Heimreise an.

Fazit: Mummelsee, Bismarckturm, Hornisgrindeturm und Hochmoor mit extrem großartigen Aussichten und einem hohen Anspruch an Teilstücke des Weges sowie drei Einkehroptionen… das ist auf kurzer Distanz eine Aneinanderreihung von Wanderglücksmomenten!

Zeitraum: Mai 2023

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