Strauchs Wanderlust

Neckarsteig, Etappe 09/09

Am letzten Tag unserer neuntägigen Wanderung marschierten wir 16 Kilometer von Gundelsheim nach Bad Wimpfen.

Nach einem deftigen Frühstück begann unser Tag. Ein wolkenloser Himmel spiegelte sich strahlend blau im Neckar.

Nach dem Durchqueren der historischen Gassen überquerten wir die Staustufe Gundelsheim.

So trieb uns nach knapp 1,5 Kilometern die Wegmarkierung ein letztes Mal den Berg hinauf.

80 Höhenmeter in knapp einem Kilometer belohnte uns mit einem grandiosen Ausblick auf eine landwirtschaftliche Nutzfläche.

In weiter Ferne erhaschten wir einen Blick auf die nahe Burg Guttenberg.

Auf einer Hochebene durchschritten wir gemütlich auf breitem Weg mit einem kurzen knappen Abstieg auf die altehrwürdigen Gemäuer zu.

Diese Burg ist was ganz Besonderes: Sie ist einer der letzten nie zerstörten und immer bewohnten Stauferburgen in Deutschland. Die Familie Freiherren von Gemmingen bewohnt und bewirtschaftet sie mittlerweile in der 16. Und 17. Generation.

In ihren Mauern beherbergt sie ein Burgmuseum, eine Falknerei und eine Burgschenke.

Also kann man dort Flugvorführungen bestaunen, die Ritterburg erkunden und deftige Rittermale genießen.

Am besten gefiel Sarah aber die Gefangennahme vom Laugenbrötchenräuber Marco im Zwinger. 😉

Die nächsten 5 Kilometer waren geprägt von breiten Waldwegen, Feldwegen mit Aussicht ins platte Land und zu guter Letzt durch ein Industriegebiet.

War nicht besonders spektakulär, aber da wir konsequent auf einer Hochebene wanderten, kamen wir äußerst schnell voran.

Oberhalb an den Hängen von Heinsheim befindet sich die Bergkirche.

Das evangelische Gotteshaus hat eine lange Geschichte. Bereits im 10. Jahrhundert stand hier ein Sakralbau und die 1957 freigelegten Wand- und Deckenfresken im Chorraum stammen aus dem Jahre 1250.

Quer durch den Ort in Richtung Neckar schwanken unsere Füße im hungrigen Gleichschritt. Da entdeckten wir im Sportheim ein großes Kaffee- und Kuchenschild, welches in Cola und Kuchen endete.

In der prallen Sonne über die Ränder von Wiesen und Felder tappten wir für ganze 3 Kilometer stur geradeaus in der Hitze am Neckar vorbei.

Zwischendurch öffnete sich das Dickicht und wir betrachteten das kühle Nass.

Bad Wimpfen kam nach einer Abbiegung auf einer Asphaltstraße in greifbarer Nähe. Jetzt gemeinsam mit Fahrradfahrern und Joggern für 2 Kilometern auf Asphalt latschten wir leicht genervt bis zum Bahnhof Bad Wimpfen. Eigentlich wären wir ja über einen Wanderweg in die historische Altstadt hineingelangt, aber der war mal wieder gesperrt, so wie vieles auf dem Weg.

Also haben wir über die Hauptstraße per Navi unseren Weg zur Altstadt gebahnt. Endlich waren wir heilfroh nach 128 Kilometern (offiziell, für uns 162 Kilometern) am Endziel angekommen.

Fazit: Nein! Einfach nein!

Wer sich auf einen wildromantischen Steig mit massig Aussichtspunkten und Burgen freut, wird von den vielen Waldautobahnen, der hohen Lärmdichte, geschlossenen Burgruinen und mangelnden Aussichten enttäuscht sein.

Zwar sind ein paar schöne Abschnitte dabei, aber die wiegen leider die Masse an negativen Erfahrungen nicht auf. Wir bitten Euch zu bedenken, dass dies unsere subjektive Sicht des Wegeverlaufes darstellt.  

Pluspunkt: So kann man zumindest einige Höhepunkte, wie zum Beispiel die Burg Guttenberg und die Magarethenschlucht auch mit einem Tagesausflug erkunden, möglich durch die gute Bahnanbindung.

Zeitpunkt: September 2021

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