Strauchs Wanderlust

Premiumwanderweg Spitzbubenweg 13/14

Mit gerade mal 12,4 Kilometern und 350 Höhenmetern kann man den Ort Münchwies umrunden. Wir haben uns für den Startpunkt am Höcherbergturm in Höchen entschieden, besser erreichbar für PKW und ÖPNV ist der offizielle Startpunkt am Friedhof in Münchwies.
Die beste Verbindung bietet der Bahnhof Neunkirchen nach Münchwies an: die Buslinie 304 fährt alle 30 bis 50 Minuten unter der Woche, am Wochenende alle 60 Minuten die Bushaltestelle Turmstraße an. Fußläufig erreicht ihr in Richtung Frankenholz den offiziellen Startpunkt am Friedhof Münchwies innerhalb von 5 Minuten Gehzeit.

Ihr fragt euch bestimmt, woher diese seltsame Bezeichnung 13/14 im Namen des Wanderweges herkommt… 13/14 = Dreizehn Häuser/Vierzehn Spitzbuben!

Dem Dörfchen wurde dieser Uzname, u.a. von Sarahs Heimatörtchen Hangard, verpasst. Schon Sarahs Opa erzählte ihr immer von den eigenbrötlerischen Bergbewohnern, denen er in der Jugend ganz stolz den Maibaum klaute. Ihr seht also, dass einer der Verfasser dieses Textes nicht neutral sein kann! 😅

Das Dorf Münchwies selbst hat gerade mal 1300 Einwohner, gehört seit 1974 zur Kreisstadt Neunkirchen und wurde im letzten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts gegründet. Der Ursprung geht auf eine Gruppe von Waldarbeitern aus dem luxemburgisch-belgischen Grenzraum zurück, die sich hier niederließen.

Wir haben am Höcherbergturm, der direkt neben dem Gasthaus Höcherberg mit Biergarten befindet, im Uhrzeigersinn begonnen. Den Turm kann man besichtigen:  Den Wirt nach dem Schlüssel fragen und einen kleinen Obulus (2019 war es 1Euro/Person) entrichten! Eine fantastische Rundumsicht ist Euch garantiert und lohnt sich besonders bei klarer Sicht!

Ein bisschen bibbernd – Ende Juli 17°- machten wir uns bergab auf den Weg.

Kaum in den Wald eingetaucht, wurden wir auch schon von einem Schilderwald begrüßt: Höcherberg Weg, Saarland-Rundwanderweg, Grubenweg Höchen, Hartfüßler-Weg (Nordschleife), Spazierweg Höcherberg, Saar-Westrich-Weg.

Stetig platschte ein Tropfen Wasser auf Jacke, Rucksäcke und Köpfe, der Wind frischte auf und die Wolken zogen blitzeschnell am Himmel entlang.

So erreichten wir nach ca. 1 km die Median Klinik Münchwies, wo wir in einer großzügigen Schleife die Weitsicht u.a. bis zum St. Ingberter Stiefel, Steinbach und auch das Kohlekraftwerk Bexbach am Horizont genießen konnten.

Zurück im tripsenden Forst erreichten wir zunächst auf schmalen Singletrails den Friedhof Münchwies.

Hier stand im Übrigen eine der 13 „Säulen“, die über das Leben und Arbeiten auf dem Münchwieser Bann berichten.

Die nächsten zwei Kilometern nach dem Kreuzen der Hauptstraße verhalfen uns durch Schotter als Untergrund zu einem ruhigen Vorankommen.

Dies endete an der Münchwieshütte. Man erkennt deutlich die kürzliche Umwandlung von einem örtlichen Rundwanderweg zu einem Premiumweg, da jene frisch saniert wurde. Diesem Umstand verdanken auch die meisten anderen Rastplätze, Sinnesbänke und Schutzhütten ihr frisches Ambiente.

Es folgte ein steiler, anspruchsvoller Abstieg durch den Teufelsgraben ins Saubachtal.

Bis zu seiner Mündung in den Schönbach, gluckerte die Saubach friedlich und ließ uns an seiner Stille teilhaben.

Als nächstes entdeckten wir am tiefsten Punkt der Tour bei 280 Höhenmeter die Ebertsquelle.

Der nächste Wegeabschnitt leitete uns durch das obere Schönbachtal. Endlich offenbarte sich die Wahrheit über die Namensgebung dieses Tales, was in jüngster Vergangenheit ernsthafte Diskussionen zwischen Marco und Sarah verursachte. Beide hatten ein bisschen Recht! 😏
Also: der Oberlauf wird Breitenbach genannt, der Mittellauf – ganz kreativ – wie der gleichnamige Ort Lautenbach und der Unterlauf Schönbach.

Ein bisschen triggy war dann die Überschreitung der vielbefahrenen L121. Auf der anderen Seite wurden uns schon wieder die Singletrails gemopst und wir durften auf breiten Forstwegen einen ganzen Kilometer wandern.

Die Lautenbach (jetzt nicht mehr Schönbach 🙄) schlängelte sich durch den Talgrund, den wir überbrückten.

Und natürlich tuckerten wir vorsichtig über die L290 um im lichten Wald auf der anderen Seite bis an den Westhang des Höcherberges zu gelangen.

Über uns ragte mit einer Höhe von 518m der Höcherberg, die höchste Erhebung des östlichen Saarlandes, empor.

Also, … erst mal auf einen Asphaltweg bis an den Ortsrand und zwar 70 Höhenmeter in gerade mal 500 Metern! Aber oben waren wir noch lange nicht! Der Vorteil allerdings zeigte sich in der tollen Aussicht und entlohnte die kurzweilige Strapaze.

Uns wurde wenig später die Spitzbubenhütte präsentiert. Wirklich liebevoll saniert!

Direkt dahinter allerdings trabten wir abermals über Frostwege, einen Kilometer später auf Wiesenwegen am Höchelberg (eine alte Rodungsfläche) mit großartigen Fernsichten und dann abschließend durch einen sonnendurchsprengelten, windzerzausten Laubwald auf Singeltrails.

Und schwupss… wieder am Höcherbergturm, wo wir im Biergarten eine Weile verbrachten.

Fazit: Der Höcherbergturm, die großartigen Fernsichten, die guten Rastoptionen und auch die idyllischen Bachtäler lassen die gefühlt dominierten Forstwege fast vergessen.

Zeitraum: Juli 2023

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