Strauchs Wanderlust

Saar-Mosel-Weg, Etappe 08/14

Ganze 20 Kilometer hat diese Etappe von Saarbrücken-Rodenhof bis nach Püttlingen. Ihr findet den Startpunkt am Ende der Grühlingsstraße in Rodenhof und an der Sportanlage Jungenwald in Püttlingen.

Ein fast strahlend blauer Himmel und 22 Grad versüßten uns den heutigen Tag. Wir verließen Sarahs treuen Paul, um nach rechts in die „Ottweilerstraße“ einzubiegen.

Überraschenderweise landeten wir direkt hinter dem Ludwigspark-Station mit den angrenzenden Fußballplätzen und hinter der Saarlandhalle.

Das Ludwigspark-Station beherbergt den FC Saarbrücken, der als einziger saarländischer Verein in der 3. Fussball-Bundesliga spielt. Die Saarlandhalle selbst wurde 1967 erbaut und lässt durch ihr Multifunktionalität neben Konzerten auch Sport- und Großveranstaltungen zu. Selbst Größen wie Tina Turner und Elton John hatten hier schon ein Stelldichein, die Gruppe ABBA absolvierte hier ihren letzten Deutschlandauftritt.

An jener Stelle schnupperten wir zum letzten Mal „Großstadt-Luft“. Nach der Überquerung der Camphauser Straße schluckte uns ein dichter Wald.

Wir schlängelten uns gemütlich auf Trampelpfaden im Wechsel mit breiten Forstwegen den ersten „Hügel“ hinauf. Direkt wieder bergab gelangten wir in das Fischbachtal. Der kleine Fischbach ist gerade mal mit seinen 17,2 Kilometern ein Nebenfluss der Saar.

Wir flanierten auf einem Bürgersteig direkt neben der Landstraße bis zum Eingang des Steinbachtales.

In den 80er Jahren wurde es renaturiert. Zuvor war das Bächlein begradigt und die Fischweiher mit Neophyten überschwemmt. Ein Umdenken brachte die Menschen dazu, den Fluss seinen Lauf zu lassen, wieder Biotope anzulegen und einheimische Fischarten in den Weihern auszusetzen.

Mittlerweile ist alles ein Naturschutzgebiet und gehört zum Projekt „Urwald vor den Toren der Stadt“.

Auf einer lichtdurchfluteten Waldautobahn trotteten wir gemütlich 2,3 Kilometer durch das geschützte Tal. Mit „Schmackes“ bergan erreichten wir einen Ausläufer des Friedwaldes Saarbrücken. Auf 19 Hektar wurde 2005 diese besondere Bestattungsvariante ermöglicht.

Zu unserer sehr großen Freude erreichten wir das Naturfreundehaus Kirschheck. Wir futterten in unserer Pause ein Stück Kuchen, während wir unter einer schattigen Linde saßen.

Weiter bergan passierten wir den kleinen Bergbauort Kirschheck. Diese Grubensiedlung wurde im Jahr 1857 vom preußischen Staat gegründet und hat heute noch ein reges bergmännisches Vereinsleben.

Wir streiften Heinrichshaus und untertunnelten die Autobahn. Direkt dahinter befand sich die Siedlung Von der Heydt.

1875 wurde für 250.000 Mark für die „Hartfüßler“ eine „repräsentative“ Schlafkaserne errichtet. Um sie herum entstand die Beamtensiedlung und die Villa des Grubendirektors. Heute leben hier Privatpersonen und das saarländische Forstamt ist mit Fortbildungsstätten vertreten.

Gut 10 Kilometer lagen hinter uns als wir stetig bergan die Hänge des Heidhübels bezwangen.

Erneut kreuzten wir eine kleine Landstraße, um in ein Haldengebiet zu gelangen. Hier war guter Rat teuer! Die ursprüngliche Wegeführung war zugewachsen, um ihn zum Teil des Naturschutzgebietes gewähren zu lassen. Wir planten kurzerhand um und fanden uns im Viertel Ritterstraße in Püttlingen wieder.

Marcos Füße hatten Blasen erlitten und Sarahs Knie muckte auf. Ganz spontan teilten wir uns an diesem Punkt auf.

Sarah tappte zu ihrer Sicherheit quer durch Püttlingen zum Zielpunkt und Marco nahm den Originaltrack in Angriff.

Marco erlebte eine fantastische Fernsicht, den Wildpark Völklingen und einen charmanten Anstieg hinauf zum Zielpunkt.

Vereint haben wir unseren roten Flitzer wieder vorgefunden.

Fazit: Im Vergleich zu 6. Und 7. Etappe eine sehr naturreiche Strecke! Ihr läuft viel durch Wald und Naturschutzgebiete. Durch das Naturfreundehaus Kirschheck besteht eine Einkehrmöglichkeit und die mit orthopädischen Problemen können die Abkürzung durch Püttlingen nehmen.

Zeitraum: Mai 2022

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