Strauchs Wanderlust

3×3 Salinental: ClassicTour Rheingrafenstein

Startpunkt dieser circa 9,5 Kilometer langen Rundtour ist das Freizeitgelände Kuhberg am Ende der Rheingrafenstraße in Bad Kreuznach.

Um dem grauen trüben Wetter im Saarland zu entkommen, lenkten wir unseren roten Flitzer nach Rheinland-Pfalz. Und siehe da… die Sonne blitzte und lachte immer deutlicher, je weiter wir uns vom Saarland entfernten.

Wir verließen den Parkplatz über die andere Straßenseite und bogen rechts in die kurze Zuwegung ein. Wir folgten der empfohlenen Laufrichtung gegen den Uhrzeigersinn und schon hatten wir die erste Fernsicht.

Rechter Hand tauchten wir über schmale Waldpfade in einen lichtdurchfluteten Wald ein, der uns auf gerader Strecke zu einem Trimm-Dich-Pfad führte. Nur einige Stationen, wie ein Sit-up-Helfer und ein Rudergerät waren allerdings an der direkten Wegstrecke zu finden.

Gemütliche 1,5 Kilometer hatten wir hinter uns, da erblickten wir einen großartigen Waldspielplatz. Ein riesiges hölzernes Tippi lockte Sarah heran und verschluckte sie kurzfristig.

Dank eines Singletrails wurden wir zum sogenannten Münsterblick bugsiert. Er sollte der erste von zahlreichen Aussichtspunkten entlang der Wegstrecke sein.

Fast 3 Kilometer lang tappten wir über ganz schmale Wege serpentinenartig bergab. Rechts und links von uns mannshohe Kiefern und Muschelkalkstein.

Durch die dünnen Kiefernnadeln betrachteten wir voller Freude die unterhalb liegende Nahe und die angrenzenden Flussauen.

Kaum wieder leicht ansteigend, kamen kurz hintereinander an zwei genialen Aussichtspunkte vorbei. An einem von ihnen riefen wir unseren Freund Peter vom YouTube-Kanal „Ich am Weg“ aus Wien an, um ihm die einmalige Landschaft schmackhaft zu machen.

Schlag auf Schlag erklommen wir die Gans (322 Meter).

Die Gans ist die höchste Erhebung des Salinentales. Um sie herum ist das Naturschutzgebiet „Ganz und Rheingrafenstein“. Hier wächst unter anderem der strenggeschützte Diptam. Es sieht aus wie eine Orchidee, ist aber der einzige einheimische Verwandte der Zitrusfrüchte in Deutschland.

Spektakulär sind die fantastischen Aussichten ins Nahetal, unter anderem auf das historische Bad Münster am Stein und den Rotenfels.

Die Highlights waren aber noch nicht zu Ende. Leicht bergab auf breiten Wegen erreichten wir gemächlich schlendernd die Ruine Rheingrafenstein.

Die Ruine der Burg Rheingrafenstein steht auf dem 136m hohen Rheingrafenstein, der der Burg auch ihren Namen gab. Sie wurde im 11. Jahrhundert errichtet und 1688 zerstört.

Sie ist das Wahrzeichen von Bad Münster am Stein.

Gute 30 Minuten genossen wir den Rundumblick, futterten ein bisschen was (Sarah) und bestaunten die einmalige Verbindung der historischen Bausubstanz mit dem natürlichen Material des Rheingrafensteins.

Dann musste der arme Marco unzählige Stufen und somit seine natürlichen Erzfeinde bezwingen.

Sie geleiteten uns ins obere Huttental.

Ein plätschernder Bach begleitete uns mehrere hundert Meter, bevor er unscheinbar in dem breiter werdenden Tal versackte. Geologisch ist das bestimmt interessant, denn wir bewegten uns talaufwärts.

Vom Buchenbestand beidseits des Weges veränderte sich das Landschaftsbild dahingehend, dass wieder die Kiefer den Wald dominierte.

Als eines der letzten ungewöhnlichen Dinge kamen wir an den sogenannten Meeressand.

Zwar sehr unaufgeregt auf den ersten Blick, aber bei genauerer Betrachtung tritt hier ein urzeitlicher Meeresboden an die Oberfläche empor. Wir konnten uns leider nicht lange aufhalten, da der Wind deutlich auffrischte und dem armen Marco angst und bange um seine Ohren wurde. Nach wenigen hundert Meter erreichten wir den nun vollgestopften Wanderparkplatz am Kuhberg.

Fazit: Eine ganz klare Empfehlung für diesen ausgezeichnet beschilderten Weg und seinen kürzeren (IntroTour 3,4km) und längeren (VitalTour 15,4km) Bruder. Die Aussichten und die Burgruine Rheingrafenstein sind einmalig in ihrer Kombination und verleihen dem Weg einen außerordentlichen Charme. Ihr solltet aber über eine solide Grundkondition und eine gute Trittsicherheit verfügen, zum Spazieren gehen in Sonntagsschuhen ist er nicht geeignet.

Zeitraum: Februar 2022

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