Strauchs Wanderlust

3×3 Salinental: Vitaltour Ebernburg

Mit 15,5 Kilometern verläuft diese Tour durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Offizieller Startpunkt ist das Wanderportal unterhalb der Ebernburg.

Durch die gute Erreichbarkeit mit dem Zug hatten wir etwa 1,5 Kilometer bis zum Einstieg. Wir nutzten den Schlenker durch den Kurpark, atmeten tief an den Salinen ein und bestaunten das Rauschen und Plätschern der Nahe bei der Überquerung zum Ortsteil Ebernburg.

Durch den historischen Ortskern von Ebernburg liefen wir im Uhrzeigersinn der ausgezeichneten Beschilderung nach.

Die morgendliche Frische umwehte noch unsere Nase und half Marco die Erzfeinde Stufen, die zur Burg hinaufführen zu überwinden. Unterhalb der Burg befindet sich der erste offizielle Aussichtspunkt.

Weit in das Land durch das Nahetal bis zum Rotenfels schweiften unsere Blicke.

Während Sarah die Sinnesbank mit integrierter Hollywoodschaukel begann Marco ein Gespräch mit einem Damen-Duo aus Oberhausen. So entwickelte sich über 30 Minuten hinweg eine interessante Unterhaltung und wir möchten an dieser Stelle den Beiden ganz liebe Grüße ausrichten.

Die strammen 30 Höhenmetern, welche wir bis zum Burghof überwinden mussten, gaben uns einen Vorgeschmack auf den nachfolgenden Wegeverlauf. Die Geschichte der Burg Ebernburg ist sehr abwechslungsreich. Zwischen 1338 und 1482 wurde sie aufwendig ausgebaut. Bekannt wurde sie als „Die Herberge der Gerechtigkeit“ durch Franz von Sickingen, der verfolgten Reformatoren und Humanisten Schutz bot.

Kurz danach wurde die Burg erobert, im 30-jährigen Krieg geschleift und 1840 wieder aufgebaut. Allerdings nicht mehr als Wehrburg, sondern als Gaststätte und seit 1914 als evangelische Familienferien- und ländliche Bildungsstätte samt Gastwirtschaft. Gegen 50 Cent konnte Marco auch die Toilette aufsuchen.

Durch das Burgtor schritten wir auf die nahen Weinberge zu.

Unser nächstes offizielles Ziel war der Altenbaumburgblick. Wir folgten für circa 3 Kilometern flussaufwärts den Hängen des Alsenztales.

Durch die teils bewaldeten und teils offenen Flächen konnten wir charmante Blicke ins Tal hinab erhaschen.

Die Natur änderte stets ihr Gesicht von Weinbauflächen zu knorrigen, wettergegerbten Eichenwäldern, bis wir uns in einer offenen Feldlandschaft wiederfanden.

An dieser Stelle präsentierte sich uns eine recht neue Schutzhütte, die uns Schatten spendete und uns den Blick auf die Altenbaumburg ermöglichte.

Unter uns dämmerte das kleine Örtchen Altenbamberg vor sich hin.

Die nächsten 2,5 Kilometern verbrachten wir auf breiten Feldwegen und Schotterpisten. Die Mittagshitze flirrte und die noch verbliebenen Maisfelder raschelten im warmen Wind.

Wir entdeckten neben Raingold (Bild) auch die Wegewarte und die Wilde Möhre.

Der kleine Ort Feilbingert streckte seine Arme nach uns aus und fast hätte wir der Aufforderung Folge geleistet einer der Gastwirtschaften einzukehren, leider erst geöffnet ab 17:00 Uhr.

Nach dem Überqueren der Landstraße begann unser Abstieg in das Trombachtal.

Während wir die offenen Landschaften für ihre weite Umsichten ins Land zu schätzen wussten, war der Gang bis zum Schinderhannesloch sehr ereignisarm.

Währenddessen wandelten wir zusätzlich auf der Vitaltour Geheimnisvoller Lemberg. Das Schinderhannesloch entpuppte sich als unspektakuläre kleine Höhle, die wir über einen Serpentinenpfad erreichten.

Kleine Stufen, Singletrails und breitere Waldwege wechselten sich ab bis wir zum Aussichtspunkt Stauseeblick vorrückten.

Hier wurde die Nahe zur Energiegewinnung gestaut und ein künstlicher See angelegt. Unsere nächste Begegnung können wir nur als interessant bezeichnen. Ein Mountainbiker-Pärchen mit heimischen Wurzeln erzählte uns viele Fakten über die Umgebung und verbrachte fast 20 Minuten mit uns in der Sonne mit der grandiosen Fernsicht.

Wir waren noch keinen Kilometer weit gekommen, da entdeckten wir am Kafelsblick einen urig aufgemotzten Unterstand. Von jenem aus betrachteten wir das unter uns liegende Nahetal.

Über einen gemütlichen schattigen Waldweg stiefelten wir gemütlich die letzte Anhöhe empor.

Dort befand sich die Bauernstube Birkerhof. Die freundliche Bedienung und das typische dialektbetonte Umfeld samt dem leckeren selbstgebackten Kuchen können wir Euch ans Herz legen.

Aussichtsreich marschierten wir die letzten 4 Kilometern hinab ins Tal.

Der Rotenfels leuchtete in der Sonne und die Weinreben zeigten die ersten Anzeichen der beginnenden Reife.

Fazit: Eine herausragende Infrastruktur mit mehrfachen Einkehrmöglichkeiten, zahlreiche Aussichten und eine abwechslungsreiche Natur ermöglichen es auch ungeübten Wanderern durch die einfache Wegebeschaffenheit ein einzigartiges Wandererlebnis. Eine Grundkondition für 15,5 Kilometern ist aber erforderlich.

Zeitraum: August 2022

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