Strauchs Wanderlust

Hottenbachweg

Dieser Rundwanderweg von circa 12,5 km beginnt am Freilichtmuseum Bad Sobernheim. Wir sind wegen der guten Erreichbarkeit vom Bahnhof Bad Sobernheim aus gegen den Uhrzeigersinn gestartet.

Die ersten 1,5 Kilometern sind ganz ohne Steigung entlang der Nahe durch die angrenzenden Auen. Zuvor streifen wir noch das Kurviertel und das dazugehörige Wildgehege.

Im Jahre 1969 wurde die Nahe in weiten Teilen einen geradlinigen und monotonen Verlauf gezwungen. Anstatt die Hochwassersituation zu entschärfen, führte es dazu, dass das Hochwasser Überschwemmungen verursachte.

Im Jahre 2009 schließlich begannen die Maßnahmen zur Renaturierung. So wurden Uferbuchten und kleinen Seitenarmen wieder hergestellt, künstliche Mäander geschaffen und somit die Strömungsgeschwindigkeit verlangsamt und Auen zum Ableiten des Wassers konstruiert.

Der langsame und bedächtige Aufstieg durch das Hottenbachtal bis zur Lohmühle dauerte etwa 4 Kilometer lang.

Auf dieser Strecke sind einige Markierungen fehlend, die Wegerichtung durch den Originaltrack von Outdooractive falsch und nur unser gesunder Menschenverstand führte uns in die korrekte Richtung.

An der sogenannten Lohmühle, dass leider erst Gruppen ab zehn Leuten seine kulinarische Pforte öffnet, begann ein steilerer Anstieg. Eine Lohmühle war übrigens zur Verkleinerung der Baumrinde zuständig, die den Gerbern zum Weichmachen von Leder diente.

Für 1,3 Kilometer wanderten wir gemütlich durch ein Kerbtal hinauf. Hier erkannte man, dass die Terrassen am seitlichen Hang früher für den Weinbau genutzt wurden.

Auch ein verwittertes Häuschen veranlasste unsere Neugier ins Innere zu blicken. Was wir gefunden haben, seht ihr im Bild darunter.

Eine Abzweigung zum Aussichtspunkt „Kahler Hahn“ brachte uns zu einem Punkt mit Rastplatz samt Sicht ins Nahetal.

Im Grunde genommen bildet dieser Platz das einzige Highlight dieser Wanderung.

Im wahrsten Sinne des Wortes ging es nun bergab! Über breite Forstwege, schmale Waldwege und einem geringen Anteil von Singletrails erreichten wir am Ende den Talgrund des Schlossgrabens, auch Nachtigalltal genannt.

Einzige Abwechslung war ein leider herunter gekommener Aussichtspunkt mit Blick auf Bad Sobernheim.

Unten im Tal findet ihr noch das Rheinland-Pfälzische Freileichtmuseum Bad Sobernheim. Hier wurde in über 40 Häusern die Geschichte und das Alltagsleben der Bevölkerung von Rheinland-Pfalz lebendig dargestellt, teilweise über 500 Jahre geballte Geschichte.

Höhepunkt des heutigen Tages war die schnuckelige Altstadt von Bad Sobernheim und ein Besuch in einem örtlichen Eiscafé.

Fazit: Lockere Spaziertour ohne größeren Anspruch an Trittsicherheit, aber eine gute Grundkondition wegen der Steigung ab der Lohmühle ist von Nöten. Ihr solltet euch auf jeden Fall Zeit nehmen, dass Freileichtmuseum in eure Tagesplanung einzubauen.

Zeitraum: Juli 2022

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