Strauchs Wanderlust

Premiumwanderweg Urwald-Pfad

Auf circa 8,3 Kilometern erwanderten wir beginnend am Forsthaus Neuhaus diese ungewöhnliche Tour. Man kann sie problemlos im und gegen den Uhrzeigersinn laufen.

Das Einzigartige an diesem Naturschutzgebiet „Urwald vor den Toren der Stadt“ ist, das es seit 1997 1000 Hektar ohne menschliche Eingriffe in Ruhe gelassen wird.

Einzig die Wege werden gesichert, so dass man bedenkenlos in diesem zum Saarkohlewald gehörendem Gebiet wandeln kann.

Wir möchten Euch bitten immer auf den Wegen zu bleiben und der Natur ihre Ruhe ihren Lauf zu lassen.

Am Startpunkt Forsthaus Neuhaus – ein ehemaliges Jagdschloss – ist auch ein NABU-Wald-Informationszentrum angegliedert.

Es wird ein abwechslungsreiches Kultur- und Wildnispädagogik-Programm angeboten, das nicht nur Kinder und Jugendlichen zur Verfügung steht.

Dieser Wanderweg ist im Grunde unsere Hausrunde, daher laufen wir ihn oft und zu verschiedenen Jahreszeiten.

Uns fasziniert die stetige Veränderung der Natur und die ausstrahlende Ruhe. Zudem ermöglichen der sehr hohe Pfadanteil und die stets beschatteten Wege ein Wandererlebnis für jede Jahreszeit.

Eine besondere Stimmung könnt ihr erleben, wenn Ihr nach ca. 3,5 Kilometern (gegen den Uhrzeigersinn) in den Friedwald kommt. Hier werden unabhängig von Konfessionen und frei von sozialen Zwängen in einer biologisch abbaubaren Urne Verstorbene an den Wurzeln eines Baumes beerdigt. So übernimmt die Natur die Grabpflege. Aus Respekt haben wir auf Fotos der Bäume in diesem Bereich verzichtet und nur die kleine „Kapelle“ abgelichtet.

Direkt dahinter findet ihr das urige Naturfreundehaus Kirschheck. Dort könnt ihr Sommer wie Winter einkehren und es Euch bei Kaffee und Kuchen und/oder bei Hausmannskost gut gehen lassen. Gerade im Sommer macht das im großzügigen Biergarten noch mehr Spaß!

Geht man wenige Schritte weiter, hat ein Holzkünstler aus Baumstämmen Figuren geformt. Der Geier an dem Brunnen hat uns an jemand aus Sarahs Verwandtschaft erinnert! 😉

Bergab durch morastige Sümpfe und vorbei an Wasser gefüllten Senken kam der Kleine Fuji in Sicht.

Er entstand durch Aufschüttung des Bergematerials aus dem Kirschheckschacht. Die kleine Halde wurde seit dem Jahre 2002 in dem natürlichen Ökosystem überlassen und kann über eine Himmelsleiter bestiegen werden.

Wenig später erreichten wir das Tal der Stille. Hier sind entwurzelte Bäume in kleine Waldseen geplumpst, während ein kleines Bächlein friedlich vor sich hinplätschert. In diesem Talgrund hört man keine Autos brummen, keine anderen Geräusche der Zivilisation und wird höchstens von kleinen Vögelchen beschallt.

Zwischen Fuji und Tal der Stille brauchten wir an diesem Tag ultralang. Eine große Gruppe mit circa 15 Hunden stiefelte lautstark an uns vorbei und einige der Hunde waren leinenlos. Genau jene aber kamen auf uns und auf ein älteres Ehepaar zu, bellten sich die Seele aus dem Leib und einer davon knurrte sogar. Warum erzählen wir Euch das? Wir mögen beide Hunde, aber mitten in einem Naturschutzgebiet und während der Brunftsaison vom 01.04. – 30.06. ist absolute Anleinpflicht für Hunde.

Den letzten Anstieg zum Forsthaus Neuhaus führt noch einmal an einem historischen Punkt vorbei. Hier findet ihr die Waschbrunnen des Neuhäuser Hofes.

Die zwei Becken schätzt man auf ein Alter von etwa 200 – 250 Jahren und wurde wegen des Ausbaus durch Fürst Wilhelm Heinrich auf Grund des erhöhten Bedarfes von Wäsche notwendig.

Die letzten Schritte über eine Bienenweide ließen das Forsthaus Neuhaus erkennen, wo man auch einkehren kann.

Fazit: Wir lieben diese Tour!

Zeitraum: Mai 2022

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