Strauchs Wanderlust

Traumschleife Burgstadt-Pfad

Der Burgstadt-Pfad in Kastellaun ist circa 7 km lang. Parkmöglichkeiten findet ihr in der Südstraße an der WaldAbenteuer Erlebniswelt. Über eine kurze Zuwegung gelangt ihr an das hölzerne Portal, welches den Startpunkt der Tour ist und die stilisierte Burg- und Stadtsilhouette von Kastellaun darstellt.

Die knapp 92 Höhenmeter, die es zu überwinden galt, stimmten uns und auch Sarahs Knie milde. Entlang der Zuwegung fließt der Trimmbach und diese beherbergt auf der anderen Seite einen Barfußpfad. Die Patenschaft für den letztgenannten hat die benachbarte Schule übernommen. Das ist eine tolle Idee.

Ab dem Start tigerten wir durch flaches Gelände auf einen Singletrail in Hörweite eines Kindergartens und einer Pferdekoppel. Kurz anschließend bogen wir nach links in einen idyllischen Buchenwald ein. Über Wurzeln stiegen wir leicht bergan. Immer wieder durchbrachen kleine Bachläufe den Wegeverlauf. Kurz nach dem Überschreiten der Forsthausstraße tauchten wir in den sogenannten Pfingstwald ein.

Dort findet man üblicherweise einen Rastplatz mit den NaturspielenBlick in den Baum” und “Insektenhotel“. An diesem Tag wurden von fleißigen Mitarbeitern der Stadt Kastellaun Erd- und Sanierungsarbeiten durchgeführt.

Direkt daneben findet man das “Grüne Klassenzimmer“, welches ermöglicht Kinder im Freien über die Natur zu unterrichten.

Ein Sandbecken, ähnlich wie beim Weitsprung, fiel uns ins Auge. So waren Posten in den Boden eingelassen, die wiederum zeigten wie weit ein Tier hüpfen kann. Nur eins fehlte… Wie weit springt ein Strauchi? Wir haben die Lösung gefunden… Seht Euch einfach das folgende Bild an! 😂


Im weiteren Verlauf querten wir unzählige kleine Wasserläufe, mal überbrückend, mal mit großem Schritt überwindend. Der sich windende Trampelpfad endete am Jüdischen Friedhof.

Er wurde im Jahre 1879 angelegt und die letzte Bestattung erfolgte im Jahre 1939. Aus Anstand verzichten wir aufs Fotografieren.

Direkt dahinter gelangt ihr auf den Aussichtspunkt “Hohe Buch”, sowie zum 400 Meter entfernten Saar-Hunsrück-Steig.

Bisher zeigten sich überall Erneuerungen der Wegeinfrastruktur und auch die leichte Einstufung des Schwierigkeitsgrades bestätigte sich.
Vorbei am Quellgebiet des Trimmbaches schritten wir durch eine braunbelaubte Buchenschule. Hier wunderten wir uns: fremdartige Rinde, Blätter wir Zypressen und megahoch…

Unzählige Riesenlebensbäume, also Riesenzypressen, stehen hier dicht an dicht. Sie sind in Nordamerika beheimatet. Leider konnten wir auf die Frage, warum die ausgerechnet hierum stehen, keine Antwort erhalten. Genauso baff wie wir war auch eine freundliche ältere Dame, mit der wir ins Gespräch kamen. Wir sollten sie am darauffolgenden Tag auf der nächsten Traumschleife wieder treffen. Ganz liebe Grüße an dieser Stelle!


Über alte Römerstraßen im Wechsel mit Singletrails kreuzten wir eine Landstraße. Auf einer Bank, an der der Wind uns nicht so um die Ohren blies, rasteten wir. Einen Fernblick bis in den Soonwald konnten wir trotz grauen Wolken erhaschen.

Leider wandelten wir für einige Zeit auf einer Waldautobahn. Nicht toll, aber zumindest trockener als der nächste Abschnitt: eine Wiese. Wer jetzt an Gänseblümchen und zirpende Grillen denkt… Pustekuchen! Es knatschte bei jedem Schritt “batschig” und geräuschvoll unter unseren Schuhen hervor. Im Anschluss rutschten wir anmutig über hölzerne Stege, während wir uns beidseitig der Dornenranken entledigen mussten.


Wahnsinn, wir erreichten die sogenannte Picknickwiese. Wir dachten schon, das wir einen Rastplatz gefunden hätten….aber wieder Pustekuchen! Altersschwach und wackelig thronten drei Sitzgelegenheiten mit moosbewachsenen Tischen vor uns.

Der “Seerosenteich“, der natürlich für diese Jahreszeit keine solchen erblühen lässt, wirkte ungepflegt und versumpft. Was war hier los? Ein Einheimischer erklärte uns, das die Stadt Kastellaun sich im Bereich Bauhof “todgespart” hat und somit kaum Mitarbeiter zur Instandsetzung des Weges zur Verfügung stellen kann.

Über schmale Trampelpfade im Wechsel mit Schotterwegen sichteten wir den ‘Waldspielplatz‘. Hier scheint noch die Wartung zu funktionieren.

Der zunehmend schneidende Wind nahm uns kurzfristig der Lammreitgraben ab. So frierte der arme Marco für einige Minuten nicht, während Sarah der stets lockende Hunger plagte.

An der Kräuterspirale und dem verwaisten Wald-Abenteuer-Platz durchschritten wir auf verschlungenen Pfaden mit Durchgang eines kristallklaren Baches den Wald bis zum Eingang des Kyrillpfades.

Diese 1,5 Hektar große Windwurffläche ist am 18.01.2007 durch den Sturm Kyrill entstanden. Diese Bäume wurden nur 58 Jahre alt. Auf dem 800m langen Pfad kann man gefahrlos das Wachsen und Neubilden des Waldes erfahren.

Der Weg wurde so angelegt, dass man förmlich über die sich wieder regenerierte Natur hinweg steigen kann. So klettert man Leitern hinunter, steigt Stufen hinauf und hinab und erfährt an Infotafeln viel über die erwachte und zerstörte Natur. Dieser Abschnitt des Wanderweges empfanden wir als spannend, informativ und erlebnisreich.

Wenig später kam auch schon wieder das hölzerne Portal in Sicht und unser Weg endete.

Fazit: Richtig spannend ist der Kyrill Pfad! Sollte die Stadt Kastellaun den restlichen Weg instand setzen, dann bietet sich eine kleine gemütliche Tour für die ganze Familie. Für Vielwanderer höchstens als Übergang für den Saar Hunsrück Steig geeignet.

Zeitraum: März 2022

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