Strauchs Wanderlust

Dimbacher Buntsandstein Höhenweg

Gemeinsam mit Vroni und Micha vom YouTube-Kanal „WanderVerliebt“ eroberten wir den 9 Kilometer langen Rundweg. Wir parkten dem Wanderparkplatz zwischen Lug und Dimbach. Wir sollten erleben, dass die Gehzeit von 3 Stunden für die deutlich anspruchsvolle und zeitraubende Tour, zu gering angesetzt wurde. Wenn ihr also die Felsen und die Landschaft ausgiebig betrachten möchtet, solltet ihr mindestens 4 Stunden einplanen.

Bewaffnet mit unseren Action-Cams bestiegen wir den ersten Hang. Unseren ersten Buntsandstein erblickten wir nach knapp 500 Metern. Der Falkenstein dominiert auf dem markanten Punkt den Blick bis nach Lug. Hier findet ihr auch die erste von 12 Infotafeln über die Geologie des Wasgaus, insbesondere über die Buntsandsteine.

Auf einem Grat ging es weiter! Es durchbrachen Sandsteinformationen von bizarrer Struktur die Wegführung. Mit großer Freude sollten die nächsten 2 Kilometer, genauso wie der Erste uns über Singletrails führen.

Auf dem Plateau des Dimberges standen sie nun… knorrige Eichen, klein gewachsen durch den stetigen Wind und von eigenartiger Schönheit prägen diesen Abschnitt.

Hier verliefen wir uns, bedingt durch eines der weniges Mankos dieser Tour, nämlich der nicht immer klar ersichtlichen Beschilderung. Selbst uns erfahrenen Wanderern passiert auch mal ein Abstecher in die falsche Richtung. Vroni und Micha wagten den steilen Abstieg über einen heiklen Weg, während wir brav zurückmarschierten. So verpassten die beiden ein farbenfrohes Sandsteinrelief samt großartigem Durchgucklock.

Weiter bergab marschierten wir serpentinenartig zum Talgrund. Kaum unten zeigte uns ein großes hölzernes Schild den Weg zu den Isselmannsteinen. Einige von uns packten mitten am Berg ihre Jacken ein und konnten so diesen straffen Anstieg besser bewältigen.

Endlich oben auf dem Rötzenberg trennten wir uns. Vroni und Sarah machten es sich auf dem Waldboden bequem und aßen Kekse.

Die zwei Jungs tappten zum Aussichtspunkt Vierburgenblick und kamen schnaufend und keuchend zu den Pausierenden zurück.

Das absolute Highlight des Premiumwanderweges folgte wenige hundert Meter später. Weit in den Pfälzer Wald hinein ist die Aussicht vom Rötzenfelsen sagenhaft und schwer in ihrer Präsenz zu beschreiben. Ihr solltet bedenken, das dieses Unikat von April bis Ende Juni für Wanderer und Kletterer zum Schutz der Wanderfalken gesperrt ist!

Bisher wurden wir verwöhnt mit schmalen Pfaden. Zu unserem Bedauern marschierten wir fortan für 1,8 Kilometern auf einem breiten Forstweg. Einziges „Highlight“ war eine ulkige „Schutzhütte“, wo sich Micha einen Spaß erlaubte. 😉

Eine echte Schutzhütte, namens Gossersweiler-Stein, ließen wir unbeachtet auf diesem Wegeabschnitt liegen.

Endlich! Engmaschige Serpentinen über schmale Trampelpfade brachten uns an den Kieungerfelsen. Leuchtende Rottöne, schwarze Einschlüsse und hellere Schichten ergaben ein wunderbares Schauspiel.

Hinter dem Felsplateau befindet sich das „Plätzle am Dreiländereck“. Die historisch Interessierten unter uns rätselten über die Namensgebung. Unsere einzige Idee, mangels Infos vor Ort, sind historische Grenzverläufe. Am besagten Punkt pausierten wir und trafen eine vierköpfige Wandertruppe zum wiederholten Male.

Im geringen Maße auf und ab in stetiger Begleitung von kleineren und größeren Felsen und jeder Menge Grenzsteine ergab sich eine lockere Phase. Es ist der einfachste Abschnitt, bevor es rasant nach unten geht. Kurz unterhalb des Gipfels des Weimersberg wurde es sportlich. Ein schwieriger Abschnitt, mit selbst bei trockenem Wetter schwierigen Passagen, mussten wir hinter uns bringen.

Erleichtert erreichten wir die letzte Felsenattraktion, den Keeshäwel.

Nur noch zwei Kilometer sind ab hier zu bewältigen. Sie lassen sich butterweich laufen, bis man in die Friedhofstraße von Dimbach einbiegt.

Kurz durch den historischen Kern und leider ein Stück an der Hauptstraße entlang stach der Wanderparkplatz in unseren Focus. Wir schlossen unsere gemeinsame Wanderung mit einem deftigen Essen auf dem Bärenbrunnerhof, einem Biobauernhof mit Restaurant, ab.

Fazit: Fast 7 Kilometer Pfad, ein grandioser Aussichtspunkt und zahlreiche wunderschöne Buntsandsteinformationen lassen die 1,8 Kilometer Forstweg fast vergessen. Wir hätten uns eine wanderfreundlichere Beschilderung gewünscht. Leider waren auch die Infotafeln ziemlich trocken und allgemein gehalten und verrieten uns weder etwas über die Grenzsteine noch zu den einzelnen Felsen Näheres. Wir können diesen Weg auch nur geübten Wanderern mit Trittsicherheit und ausreichend Zeit empfehlen.

Zeitraum: Juli 2021


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