Strauchs Wanderlust

Premiumwanderweg Biberpfad

Fast 18,5 Kilometer hat dieser Rundwanderweg im Sankt Wendeler Land. Sein Start befindet sich „In der Meulwies“ am Ende des Ortes Berschweiler. Dort könnt ihr auch am Wanderparkplatz ein Plätzchen für euer Auto finden.

Eines müssen wir vorwegnehmen… Wir sind diesen Weg innerhalb von 7 Tagen zweimal gelaufen, wobei beim ersten Mal ein Abbruch nach 7 Kilometern erfolgte. Grund: Wir hatten einfach keine Lust mehr!

Ehrgeizig schwangen wir beim zweiten Versuch unsere Wanderschuhe den ersten Anstieg hinauf. Vorbei am Schullandheim Berschweiler, hinein in den grünen Forst, eroberten wir über schmale Pfade den ersten Anstieg.

Auf dem Weg passierten wir immer wieder Anlagen eines Bogenparcours und staunten in der Ferne über die holzgeschnitzten Tierleiber.

Nach circa zwei Kilometern eröffnete sich uns der Blick über eine kleine Hochebene. Vorherige Woche hatten wir hier dank dem klaren Wetter eine wunderbare Fernsicht bis zum Schaumberg.

Ein geschnitzter Bär bewachte den höchsten Punkt der Tour auf 401 Höhenmetern.

Am Wegesrand schmunzelten wir mehrfach über „vermummelte“ Pferde. Vor einer Woche waren es Batman, Robin und der Pinguin, dieses Mal erinnerten sie uns an die „Fliege“ und einen Zebraliebhaber.

Stetig bergab, erst auf Forstwegen, dann auf schmalen Pfaden überquerten wir die „Berschweilerstraße“ zwischen Marpingen und Berschweiler. Wir überbrückten die Alsbach.

Einen der kleineren „Hügel“, welche wir erklommen, ist der Bastberg mit 356 Höhenmetern. Oben bot sich eine großartige Weitsicht über das Marpinger Umland.

Das trübe Wetter der zweiten Tour ließ die Schönheit der windumwogten Felder mit ihren kräftigen Farben etwas verblassen.

So tauchten wir kurze Zeit später ein kleines Waldstück ein und kamen zu der Stelle, an der wir vor 7 Tagen die Tour beendet hatten.

Unserer Spannung auf Neues stieg! Noch eine kleine Info: Man kann immer wieder dank Hinweisschilder die Tour an vielen Stellen zu Ortsmitte hin abkürzen. Der Grund, warum dieser Wanderweg Biberpfad genannt wird, nämlich ein Biberbau, lag direkt vor uns. Zu unserem Bedauern verhinderten zeckenreiche Ginsterbüsche, dornenbesetzte Brombeeren und gifte Fingerhüte in buschartiger Manier ein Durchkommen. Ein Ausweichweg ist vorhanden, ihr nehmt einfach den breiten Forstweg zur rechten.

So erreichten wir einen kleinen Weiher, wo uns der dritte Anstieg des Tages auf den Metzelberg mit 369 Metern erwartete. Wir hatten wir die Chance durch das Gehölz weite Ausblicke zu erhaschen, was uns positiv von dem breiten Waldweg ablenkte.

Fast am Gipfel tappten wir über gemähte Furchen, die durch die Felder geführt wurden. Sanft bergab erreichten wir nach 9,3 Kilometern unser absolutes Highlight.

Ein schluchtenartiges Kerbtal, in das mehrere Flüsschen mündeten und dank steiler Treppenstufen überwunden werden konnten. Das war spektakulär! Es erinnerte uns ein bisschen an einige Abschnitte im Tannheimer Tal.

Die nächsten 1,6 Kilometer waren so unaufgeregt, dass nicht einmal Fotos entstanden.

Am Weiher des Angelsportvereins Berschweiler befindet sich eine kleine Fischerhütte.

Dort saßen zwei ältere Herren bei einem Bier und unterhielten sich. Auf unsere Nachfrage hin ergatterten wir zwei günstige Colas und ein typisch saarländisches Gespräch. (1. Suche nach gemeinsamen Bekannten! 2. Warum hast du einen Rucksack an? 3. Ich habe jede Menge Tipps für dich!). Hier liebe Grüße an den netten ehemaligen Polizeibeamten und den fröhlichen Rentner, der mal Rohre für ein Wasserwerk verlegte!

Noch innerlich geprägt von der vorangegangenen Unterhaltung verpassten wir eine Abbiegung, die uns im Nachhinein 1,5 Kilometer Weg ersparte und damit den Aufstieg zur Höhe des Breckert.

Durch ein gepflegten Obsthain und entlang eines Maisfeldes kamen wir bergab nach Berschweiler.

200 Meter ins Ortsinnere auf der „Dirminger Straße“ und rechts abgebogen in die Straße „In der Nauwies“ brachte uns den letzten 5 Kilometer näher. Auf relativ gerader Strecke in Richtung Dirmingen wiesen uns die Hinweisschilder in einer Biegung den Weg zum letzten Anstieg hinauf.

Ein paar Türchen, die eine Kuhweide absicherten, wurden geöffnet und wir begleiteten den Frankenbach, bevor wir linker Hand über schmale Pfade den letzten Anstieg meisterten.

Ein alter Bekannter, nämlich ein Traktor mit jeder Menge Schneidewerkzeug, ratterte an den Hängen neben uns vorbei. Wir hatten ihn bereits auf der anderen Dorfseite durch die Wiesen flitzen sehen.

Während uns einige „philosophische“ Fragen beschäftigen, sahen wir schon aus der Ferne die Gebäude des Schullandheimes durch die Bäume spitzen. Weiter oben bot eine recht schöne Schutzhütte eine grandiose Aussicht und Gelegenheit zur Rast. Wenig später sahen wir frohgemut unser Töfftöff.

Fazit: Gute Kondition ist erforderlich, da durch die zahlreichen Anstiege und die Wegelänge diese Tour kein Anfängermaterial ist. Optional kann man ihn auch in mehreren Schleifen erkunden. Einkehrmöglichkeiten sind uns leider keine bekannt, deshalb empfehlen wir euch eine Rucksackverpflegung.


Zeitraum: Juli 2021



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