Strauchs Wanderlust

Premiumwanderweg Tiefenbach-Pfad

Einen der abwechslungsreichsten Wanderwege im Sankt Wendeler Land ist der Tiefenbach-Pfad. Dieser 15 Kilometer lange Rundweg erkundeten wir zusammen mit Vroni und Micha vom YouTube-Kanal „WanderVerliebt“. Parken könnt ihr auf dem Wanderparkplatz direkt gegenüber des Wendelinushofs an der Ostertalstraße.

Voller Elan und mit einem Sonnen-Wolken-Mix im Nacken bei gerade mal 18 Grad warteten wir gespannt auf unsere Freunde. Wir begannen im Uhrzeigersinn und schwangen unsere 4 Paar Wanderschuhe einen leichten Anstieg hinauf. Schon nach dem ersten Kilometer erreichten wir den ersten großartigen Aussichtspunkt.

Wir konnten bis zum Missionshaus Sankt Wendel und weit über die Kreisstadt Sankt Wendel hinausblicken. Gemütlich über schmale Pfade trabten wir vorbei an der Rehaklinik Sankt Wendel immer mit der Garantie durch das lichte Blattwerk fantastische Aussichten zu erhaschen. So kamen wir in Sichtweite des Katharinen- und Marienhof und erkannten die Häuserspitzen von Urweiler.

Unser erstes Kerbtal eroberten wir bergan. Die idyllische Rumbach plätscherte in ihrem schmalen Bett. Abenteuerlich war das Erklimmen einer Holztreppe, die steil nach oben führte.

Positiv fiel uns auf, dass es zahlreiche Bänke und Rastmöglichkeiten am Wegesrand zu finden gab. Riesigen Spaß machte uns auch das gemeinsame Lachen und Filmen mit den beiden YouTubern.

Das zweite Highlight entdeckten wir nach circa 4 Kilometern. Ein alter Steinbruch, zurück erobert von Mutter Natur, aber immer noch klar zu erkennen, beeindruckte uns sehr. Bei unseren Filmaufnahmen wurden wir von den Socken gehauen. Bernd, Andreas und Freunde erkannten uns als Strauch’s Wanderlust. Ein freundliches Gespräch entstand und wir filmten mit Stolz gestählter Brust weiter. 😉

Mit „angestrengten“ Waden marschierten wir den Außenrand des Steinbruches hinauf. Hoch oben an den Hängen des Bosenberges wunderten wir uns über eine Steckdose an einem Wegepfosten. Es prangte groß die Inschrift „Aufladen E-Bike/Handy“ auf dem Deckel der Dose. So eine Konstruktion haben wir in unserer ganzen Wanderzeit noch nie entdecken können. Coole Idee!

Über ein Wiesenweg erreichten wir unseren Pausenpunkt: Die Leitersweiler Buchen.

Diese markante Baumgruppe ist fast 500 Jahre alt und stehen als Naturdenkmal unter besonderem Schutz. Erneut trafen wir auf die vorher bereits erwähnte Wandergruppe. Wir teilten Rosinenbrot und Schutzhütte. Einer der Herren schaute noch neugierig beim Drohnenflug zu.

Wir kamen schließlich nach 1,5 Kilometer im Tal des Tiefenbaches an. Wir mussten zwei Dinge klären: Zum einen wo die Bergmannsquelle (wir fanden sie!) war und zum andern, warum unser GPX-Track linker Hand des Bachverlaufes schwenkte und nicht rechts wie die Schilder. Wir als brave Wanderer folgten der Beschilderung das Tiefenbachpfades.

Schmale Pfade, lichte Tannenwälder und zahlreiche Fingerhüte begleiteten uns auf diesem Abschnitt.

Etwas traurig betrachteten wir die Rodung zahlreicher Bäume am Hang neben uns. Kurz vor der Überquerung der Ostertalstraße entdeckten wir die nächste Sauerei: Ein uralter Röhrenfernseher abgeladen von irgendwelchen Idioten. Muss das sein?

Auf der anderen Seite der Straße kuschelten wir uns durchs Dornengestrüpp und widerstanden einer Brenneselarmee.

Oben angekommen kann man am Kilometer 9,5 diesen Wanderweg abkürzen und zum Wendelinushof zurückkehren. Wir aber gingen heiter weiter in das Lautenbachtal. Es war das dritte Kerbtal, welches wir durchschritten. Ihr könnt euch vorstellen, dass diese Kerbtäler das Salz in der Suppe sind! Mehrfach kreuzten und überhüpften wir den Bachlauf.

Schwups hinein ins nächste Kerbtal, nur halt steil hinauf! Diesen Wegeabschnitt genossen Vroni, Micha und wir mit viel Freude beim Gucken und Staunen.

So kamen wir am Waldrand an, wurden überrascht vom Fernblick auf die andere Seite von Sankt Wendel und erfreuten uns am Schattenspiel der Baumgrenze.

Wenige Meter abseits des Pfades entdeckten wir eine alte Bunkerruine aus dem 2. Weltkrieg. Ein Infoschild erzählte uns die Geschichte des Baus von Westwallbunkern.

Schöne dicke flauschige Wolken tupften den Himmel voll. Ein leichter Wind wehte um unsere Nasen und kleine Grillen und anderes Getier summten und brummten um die Wette. Sommerfeeling pur!

Ein etwas zugewachsener Pfad, welcher von mannshohen Gräser gesäumt wurde, brachte uns auf direkten Wegen zum Wendelinushof. Dieses alte Hofgut, das bereits um 1800 bewirtschaftet wurde, wird heute als „Grüne Werkstatt für behinderte Menschen“ von der Lebenshilfe betrieben. So gibt es hier eine gute Gärtnerei, einen Hofladen, einen Bauernhof und auch ein Restaurant mit Biergarten.

Wir durchschritten das Haupttor, huschten durch das Seitentor an den dufteten Kühen vorbei und schritten auf unser Auto zu.

In der Sankt Wendeler Altstadt in der Nähe der Basilika St. Wendelin schlossen wir im „Café Journal“ den Abend mit einem leckeren Essen und viel Gelächter ab.

Fazit: Abwechslungsreicher geht es kaum! Schmale Pfade in idyllischen Kerbtälern, Aussichten auf eine bäuerliche Kulturlandschaft und Möglichkeiten zur Einkehr gepaart mit guter Wegbeschilderung und Infoschildern. Machbar für alle Wanderer mit guter Grundkondition und Trittsicherheit. So kann man diesen Weg auch in zwei kleineren Schleifen erkunden.


Zeitraum: Juli 2021




1 Kommentar zu „Premiumwanderweg Tiefenbach-Pfad“

  1. Grüßt euch ihr beiden!
    Eine toller Bericht, der unsere Tour wunderbar zusammenfasst. Bei dem Foto mit Sarah und Vroni vor dem Bunker mussten wir echt schmunzeln. Habt ihr prima gemacht! Bis zum nächsten Mal!
    Liebe Grüße
    Vroni und Micha ☺

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