Strauchs Wanderlust

Traumschleife Baybachklamm

Diese Traumschleife ist mit 95 von 100 Erlebnispunkten einer der höchstbewerteten. Entsprechend groß war unsere Erwartung für die 10,5 Kilometer lange Rundtour. Ein ausgewiesener Wanderparkplatz findet ihr etwas außerhalb des Ortes Heyweiler, alternativ könnt ihr auch in der Nähe von Steffenshof einen Platz finden. Wir starteten im Uhrzeigersinn, welches auch die empfohlene Laufrichtung ist.

Riesig gefreut haben wir uns darüber, dass uns Sascha vom YouTube-Kanal „Sascha’s Wanderblog“ begleitete. Früher als vereinbart kamen wir drei am Startpunkt an. Noch bevor die Wanderung begann, beeindruckten uns die farbenprächtigen Felder. Zahlreiche Mohnblumen, Kornblumen und Kamille blühten um die Wette.

Kaum durchschritten wir den großen Eingangsbogen entlockte uns eine Schuhputzstation das erste Lächeln.

Talwärts über Singletrails wand sich der Weg serpentinenartig.

Unter unseren Füßen rieselten lockere Schieferplatten und zu unseren Seiten standen knorrige Eichen.

Wir überquerten zum ersten Mal einen kleinen Bach, den Buchbach. Neugierig kamen zwei Wanderinnen an unseren beiden Action-Cams vorbei und es entwickelte sich ein reges Gespräch über unser Tun.

Zuerst über einen breiten Weg, dann wieder schmale Pfade, brachten uns zum ersten Anstieg. Umgeben von bewirtschafteten Nutzflächen, auf denen abwechselnd Gerste, Weizen und Roggen wuchsen, lag der Ort Steffenshof.

Nach gerade mal 2,3 Kilometern verbrachten wir einige Minuten mit selbstgemachten Müsli-Keksen in einem liebevollen hergerichteten Wanderpavillon.

Über einen Wiesenweg tauchten wir erneut in einen Forst ein und begleiteten einen kleinen Quellbach bis zu seiner Mündung in die Baybach. Auf diesem Streckenabschnitt befand sich eine von mehreren Fledermausschutzhöhlen. Ein angeschlossener Rastplatz bot jede Menge variabler Möglichkeiten zu sitzen.

Eine von insgesamt drei Holper-und-Stolper-Geschichten nahm hier ihren Anfang. Erster Hauptdarsteller: Marco. Eine angeknackste Ehre, ein bisschen Weh am Ellenbogen und ein kleiner Schmerz am Oberschenkel waren die Folge.

Nun begann die berühmte Baybachklamm. Die Baybach ist ein knapp 30 Kilometer langer Nebenfluss der Mosel, der in der Nähe der Gemeinde Hausbay entspringt.

Eine Besonderheit ist der schluchtenartige Verlauf, der im Bereich der Baybachklamm seinen Höhepunkt findet. Die Menschen nutzten die Wasserkraft durch Wassermühlen schon in früher Zeit. Auch der Abbau von Schiefer und Bleierz wurde in diesem schmalen Tal betrieben, wodurch viele Stollen entstanden, die heute als Fledermausquartiere dienen.

Ganze 3,2 Kilometer marschiert man in diesem schmalen Tale, überbrückt immer wieder das Gewässer und kann die Naturwunder bestaunen.

Viele Stellen sind mit Seilsicherung (Handlauf) mit etwas Klettergeschick leicht zu überwinden. Auf und nieder überwindet ihr kleine Höhenunterschiede, erklimmt Felsvorsprünge und drückt euch vorbei am rauen Felsen.

Hier kam die zweite Holper-und-Stolper-Geschichte zusammen: Sarah hatte den schwierigsten Teil überwunden, wisch einem Wanderer aus, übersah die Kante zur Linken und konnte gerade noch einen Absturz durch Verlagerung des Gewichtes nach rechts vermeiden. Mehr als ein dreckiges Knie und eine erdige Hand waren nicht zu beklagen.

In der Schmausenmühle kehrten wir für eine kleine Mittagspause ein. Richtig steil bergan durch das Tal des Frankweilerbaches erklommen wir die Höhen bis kurz vor dem Ortsrand von Heyweiler.

Auf diesem Abschnitt plumpsten in der dritten Episode der Holper-und-Stolper-Geschichten Sascha und Marco synchron an beiden Enden eines Baches beim Aufstellen der Kameras mit dem Popo in den Matsch. Beklagt wurden zwei in ihrem Stolz gekränkte Youtuber und eine Ladung Arbeit für zwei Waschmaschinen. 😊 Mit viel Humor wurden diese Ausrutscher genommen.

Laut Schild, das an einem Aussichtspunkt stand, sollten wir in der Ferne die Burg Waldeck entdecken können. Entweder sind 3 Augenpaare blind oder die Vegetation ist schneller gewachsen als vermutet.

Auf der ganzen Strecke gab es nur zwei Abschnitte, die über offenes Gelände führten. Alle anderen waren auf Singletrails im Wald und am Wasser. Fröhlich schritten wir dem Ende entgegen. Ein ganzer Tag voller Lachen und Kletterpartien endete am Ausgangspunkt.

Sascha fuhr nach Hause und wir nach Kastellaun. Dort kehrten wir ein in der Badischen Amts Kellerey, wo wir auch die Nacht verbrachten. Dieses altehrwürdige Haus, das vom Besitzerpaar liebevoll renoviert wurde, verfügt über eine grandiose Küche. Selten haben wir einen so superleckeren Salat und ein solch feines Hauptgericht zu uns genommen.

Fazit: Wir verstehen, warum diese Traumschleife 95 Erlebnispunkte verdient! Uns war nie langweilig und durch die gute Beschilderung und viele Infoschilder ist ein Verlaufen unmöglich. Eine Sache möchten wir euch aber ans Herz legen: Zum einen ist das keine Strecke für ungeübte Wanderer und zum anderen nur bei trockenen Wetter zu bewerkstelligen.

Zeitraum: Juni 2021

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