Strauchs Wanderlust

Panoramaweg Sankt Wendeler Land – Etappe 06/06

Saarländer machen Urlaub im Saarland

Donner und Blitz begleiteten uns in jener Nacht. Es sollten laut Wetterprognose am Morgen weitere Gewitter und Starkregen folgen. In der Ferienwohnung Martha Röckelein in Marpingen grübelten wir über unser weiteres Vorgehen: 15 km durchmarschieren mit der Gefahr von Gewittern oder Abrechen und diese Teilstrecke in naher Zukunft durchführen. Die Vernunft gewann, wir brachen ab. Nachdem wir uns bei der sehr gastfreundlichen Frau Röckelein verabschiedet hatten, nahmen wir den Bus zum St. Wendeler Bahnhof. Der Zug brachte uns dann nach Hause, früher als erwartet konnten sich so unsere Pflanzen aufs Wasser freuen.

Genau eine Woche und zwei andere Wanderungen später, war es dann soweit: Die letzte Etappe von Marpingen nach St. Wendel. Am 12.06.2020 fanden wir am Wetter große Pläsir: Die Sonne strahlte und kleine, feine Schleierwölkchen bevölkerten den Himmel.

Unser Tag wollten wir so beginnen wie wir die letzte beendet hatten: Mit einem EIS !! Fast 15 Minuten lang warten wir auf den Besitzer des Eiscafés, der laut Zettel an der Tür nur 5 Minuten wegbleiben wollte. Wir waren schon im Beriff die Tour zu beginnen als er atemlos um die Ecke geschossen kam. Glück, denn so konnten wir die Tradition “Eis in Marpingen” aufrecht erhalten.

Quer durch Marpingen lenkten uns die Wegweiser in Richtung Marienverehrungsstätte „Härtelwald“. Wir wussten dort gibt es eine Quelle mit Trinkwasser. Wieder fast Pech… dort fand gerade eine Andacht statt. Also Plan B: In der Nähe war noch bei den Toiletten eine Abfüllstation. So trabten wir dann ohne zu fotografieren (wollten nicht pietätlos sein) bergan durch den Härtelwald.

Oh mann, waren wir so glücklich den Asphalt loszusein… aber Pustekuchen, denn kaum aus dem Wald heraus latschten wir ganze drei Kilometer bis zum Ortsteil Rheinstraße. Kurze 500m sogar an einer Landstraße. Was wirklich phantastisch war: Die Aussichten!

Wir bogen in Rheinstraße irgendwann rechts ab und gelangten über einen Schotterweg in einem ereignislosen Laubmischwald.

Gegen Ende des 3,5km langen Teilabschnittes waren wieder die Aussichten auf Felder und Obstbäume dominierend.

Diese Strecke waren wir am diesem Tage mit dem Bus zur Mittagszeit entlang gebraust (Der Herr Busfahrer hatte einen Bleifuß). Welch Ironie, das wir genau die Strecke wieder zurücklatschten.

Wir schritten vorbei am Harschberger Hof. Dort gibt es auch einen Regionalautotmaten mit Produkten des Hofes. Leider war nichts für uns dabei.

Wir überquerten die L269 und bogen links auf den Rundweg des Wendelinusparkes ab. Dieser teerhaltigen Route folgten wir ganze 2,5 km.

Die Beschilderung ließ uns über die Golfanlage laufen, wo einige Golfer aktiv ihrem Hobby frönten, alle im Einheitslook. Witzigerweise mussten wir am Ende ein Gatter – wie eines auf einer Viehweide – öffnen um den Golfplatz zu verlassen. Es wirkte als würde man die Golfer schön brav einzäunen, das sie in ihrem Refugium bleiben und die Realität draußen bleiben muss.

Kaum überbrückten wir die B41, kamen uns mehrere Familien mit Pony an der Leine und Kleinkindern oben drauf entgegen. 800m weiter des Rätsels Lösung: der Hütherhof. Hier werden solche Touren angeboten. Das Kinderlachen schallte uns noch nach.

Wieder für knappe 300m an der Hauptstraße vorbei, bog unser Weg rechts in die Straße “Am Lanzenberg”. Wir fanden uns kurzerhand auf dem Wendelinusradweg. Er verläuft auf einer alten Bahntrasse für 12,3 km von St. Wendel nach Oberthal. Schnurstracks für zwei Kilometer lang führte uns dieser Weg genau bis zu den Toren des St. Wendeler Bahnhofs.


Fazit: Unser Ziel war erreicht. 146 KILOMETER in 46 STUNDEN und 33 MINUTEN mit guten 2970 HÖHENMETERN. Wow, wenn wir das lesen, staunen wir immer noch über uns selbst. Wir sind auch stolz darauf, das wir das durchgezogen haben… so heimatnah. Ja, man kann als Saarländer auch wunderbar im eigenen Bundesland Urlaub machen.

Zeitraum: Juni 2020

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