Strauchs Wanderlust

Panoramaweg Sankt Wendeler Land – Etappe 05/06

Saarländer machen Urlaub im Saarland

Gut ausgeruht begann unser Morgen einfach fantastisch: Zwei liebevoll gestaltete Frühstücksplatten, Orangensaft und frische (nicht quietschende) Brötchen sowie Croissants runden den Start in den Tag ab.

Nachdem alle Abreiseformalitäten erledigt waren, konnten wir die aufgehende Sonne hinter dem Hofgut Imbsbach bestaunen. Wir werteten dies für ein positives Zeichen für die kommenden 22,7 km.

Unser erstes Ziel war der Ort Johann-Adams-Mühle. Hier durchquerte der Weg, zusammen mit der Tafeltour Offizierspfad Imbsbach, das Gelände des Landgasthofes Johann-Adams-Mühle. Die haben einen tollen Biergarten, der leider wegen Corona geschlossen war. Noch keine 800m weiter erreichten wir Theley. Gefühlt komplett durch das Dorf hindurch, führte uns die Markierung. Eine kleine Besonderheit bildete der Lauf durch den Hortwald-Park.

Die örtlich ansässige “Familie Schwan” watschelte so perfekt auf dem Weg einher, sodass – wollten wir ja doch den bissigen Schnablern entgehen – auf einen Seitenweg ausweichen mussten. Hatte auch einen Vorteil eine Entenschar, welche wir definitiv in die Kategorie “Harmlos” verbuchen konnten, vor unsere Linse zu bekommen.

So langsam begann die Sonne vom Himmel auf uns herab zu brennen. Kaum erreichten wir das Ende der Schaumbergstraße, ragte vor uns auch schon der Gipfel des Schaumberges in erreichbarer Ferne.

Hinderlich war nur zweierlei: das wir den höchsten Punkt der heutigen Etappe erreichten mussten und das muntere “Puddeln” (saarländisch für Güllen) des Traktors auf den Feldern neben dem Asphaltweges.

Endlich 4,7 km und immer noch nicht ganz oben… machte aber auch nichts, wir kennen den Schaumberg von unzähligen Besuchen. Euch allerdings kann ich den Saarländischen Hausberg, der mit 568m dank seiner insolierten Lage von vielen Orten im Saarland weithin erkennbar ist, nur empfehlen. Ein Aussichtsturm (offen von Di bis So, 10 bis 18 Uhr), eine frei zugängliche Ausssichtplattform und eine tolle Lokalität “Die Schaumberg Alm” locken.

Wir bogen nach rechts auf den Herzweg. Dieser gut ausgebaute Weg, welcher um den Schaumberg herumführt, begannen wir für ca. 2,3 km.

Durch die von der Sonne geküssten Bäume erkannten wir den auf der Seite des Schaumberges den befindlichen Ort Tholey. Ja, ihr denkt jetzt Theley und Tholey… ja, dies Orte liegen direkt neben dem Schaumberg, das war kein Schreibfehler.

Vier Kilometer trabten wir nun bis nach Bergweiler, streifen zwischen drin noch Blasiusberg und das alles durch einen schönen Laubmischwald auf gemütlichen Waldwegen. Wir konnten auch entspannt laufen, denn es ging bergab. Dies änderte sich in Bergweiler selbst. Stetig hoch trieben uns die Beschilderungen zum Heiligenhäuschen.

Dies ist ein Bildstock, der Menschen zur Andacht dient. Immer weiter hinauf brachte es uns schließlich zum Wortsegel. Das Wortsegel, ein Denkmal für Poesie, ist der Name einer Stahlplastik von Heinrich Popp aus dem Jahre 2005.

Über Feldwege streiften wir den Ortsrand von Sotzweiler. Wieder bergan durch einen unspektakulären Wald folgten wir dem Verlauf des Breitwiestals.

Drei kleine Teiche boten uns Gelegenheit für eine kurze Rast. Leider nahm eine Hornisse uns das übel… also panisch die Sieben-Meilen-Stiefel gerafft und nix wie weg.

Nach 17.7 km dann der Schock: 1,3 km Landstraße! In der Hitze bildete der einzige “Langeweilevertreiber” ein Mäharbeiter-Duo.

Endlich erlaubte uns die Beschilderung nach rechts abzubiegen. Über Feldwege, die schon lange keiner mehr benutzt hatte, trabten wir in Richtung Marpingen. Eines möchten wir Euch noch wissen lassen: Marcos Fußsohlen brannten, seine Blase war hundertprozentig gefüllt und auch ich selbst bemerkte die Kilometer der letzten Tage in den Oberschenkeln.

Am Firmament bemerkten wir die Segelflieger und die Zugmotorflugzeuge, sodass wie schlussfolgerten, das wir uns in der Nähe des Segelfluggeländes Marpingen befanden mussten. Das Wetter zog sich langsam zu, Wolken wurden dichter, das angekündigte Unwetter nahte. Also dachten wir “dabber, dabber” (saarländisch für geschwind, schnell). Ein Eiscafé bremste uns. Eis schleckend erreichten wir die Ferienwohnung Marvita Röckelein, wo wir herzlich begrüßt wurden. Abends trafen wir uns noch mit Marco’s Arbeitskollegin Jessica und schlugen uns in der Klosterschenke Marpingen den Bauch voll. Kaum wieder in der Unterkunft öffnete der Himmel seine Schleusen und Zeus schleuderte seine Blitze und Donner über das Saarland.

Fazit: Ohne Landstraße wäre es eine prima Sache. Aber trotz allem eine Tour mit weiten Aussichten und mit dem Schaumberg ein wahres saarländisches Highlight!

Zeitraum: Juni 2020

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