Strauchs Wanderlust

Durch Wald und Reben – Etappe 02/04

Der erste Tag unserer Wanderung war zu Ende. Er brachte uns nicht nur platte Füße, sondern mir (Sarah) meine ersten Erfrierungen Grad 1 auf der Vorderseite meiner Oberschenkel ein.  Lasst das nur nicht meine Mama wissen!  Müde, hungrig und ziemlich verfroren erreichten wir unsere Herberge den Gasthof Zum Kreuz in Lautenbach (http://www.kreuz-lautenbach.de). Er liegt im Renchtal, das dem bekannten Renchtalsteig seinen Namen gibt. Hier müssen wir wirklich ein großes Lob loslassen: Wir wurden unheimlich freundlich begrüßt, sogar wurde uns direkt angeboten unsere Wanderschuhe an den Kamin zum Trocknen zu stellen. Das Zimmer war geräumig, sehr sauber und passte in das rustikale, aber nicht altbackene Ambiente des Gasthofes. Abends konnten wir eine echt super leckere warme Mahlzeit samt persönlicher Ansprache durch den authentischen Wirt genießen. Morgens wurden wir mit einem kleinen, aber liebevollen Frühstücksbuffet verwöhnt. Toll fanden wir auch, das der Wirt uns höchst persönlich mit Infos zu Wanderrouten, Sehenswürdigkeiten in der Umgebung und Insidertipps versorgte.

Leichter Regen prasselte auf uns, als wir an diesem Tag unsere 20km begannen. Die ersten 600m sollten uns gnädig stimmen: es ging bergab. Denn die nächsten 12 km waren durch steile Anstiege im Wechsel mit zäh den Berg hinauf laufenden breiten Forstwegen geprägt. Nach ca. 1,6km drehten wir uns um, damit wir die Landschaft betrachten und Luft holen konnten: Der Ausblick auf die vor uns liegenden Hügel ließ uns unseren Kampf erahnen.

Die Steighütte, die nach ca. 3km vor uns aufkreuzte, bot uns eine Möglichkeit zu verschnaufen. Richtig miese 14% Steigung auf einem Forstweg im leichten Nieselregen brachten uns zu der Schutzhütte Satteleichenhütte.

Hier auf 600Hm begann das winterliche Treiben zur Routine zu werden. Tannen, Fichten und gelegentlich vereinzelt Kiefern begleiteten unseren Aufstieg. Dann, nach 5km… das Unglaubliche: Apfelblüten! Auf 670Hm im Schneetreiben.

Der Ort Sohlberg auf 720Hm gelegen war nach ca. 6,2km unser nächstes Ziel. Naja, als ORT im Sinne von zusammenhängenden Häusern mit Kirchlein und Dorfbrunnen würde ich Sohlberg nicht bezeichnen… eher kleinere und größere Gehöfte, die nicht mit Straßennamen, sondern nur mit “Haus Nr. Sowieso” gekennzeichnet waren. Auf jeden Fall für Saarländer ne neue Perspektive.  Eine weitere Schutzhütte, im dichten Schneefall eine willkommene Sache, fanden wir nach 8,3km.

Leider muss man sagen, das wir uns darüber freuten ausschließlich breite Forstwege unter unseren Füßen zu finden, selbst bis zum höchsten Punkt der Tour bei 12,4 km. Ab hier begann der 8km lange Abstieg zu unserem Ziel. Wir streiften den Ort Blöchereck bei 14.9 km. 

Gleich einer Serpentinen-Alpen-Straße schlängelte sich zu unserer Überraschung ein inzwischen schneefreier Pfad einen steinigen und bewaldeten Abhang hinab. Die Edelfrauen-Wasserfälle, die durch den Gottschlägbach gespeist werden, begleiteten unseren Abstieg, bis wir an einem eindrucksvollen, aktiv betriebenen Steinbruch ankamen.

Kurze Zeit später erreichten wir die ersten Ausläufer des Ortes Ottenhöfen. Nach einer echt unerwartet leckeren Mahlzeit im Lammgrill Kebaphaus im Ortskern erreichten wir den Blustenhof in Ottenhöfen.

Fazit: Wenn man die reine Gehzeit von fast 5 Stunden nimmt und in Relation nur tatsächlichen Tourdauer von 8 1/2 Stunden sieht, sollte man sich genügend Mahlzeiten und Pausen einplanen für diese 2. Etappe.

Zeitraum: April 2019

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